Während unserer Rundreise durch Südostasien stand für uns aus unterschiedlichsten Gründen schnell fest: Wir wollten die Grenze von Thailand nach Malaysia auf dem Landweg überqueren. Als wir angefangen hatten, das Ganze zu planen, kamen einige Fragen auf: Welche Route eignet sich am besten für uns? Mit welchem Verkehrsmittel können wir die Grenze überqueren – oder ist das sogar zu Fuß möglich? Was gilt es bei der Ein- und Ausreise zu beachten? Und vor allem: Klappt das alles problemlos mit einem Baby? Unsere Tochter war zu diesem Zeitpunkt gerade einmal neun Monate alt – das machte die Reisevorbereitungen natürlich besonders spannend.
Trotz intensiver Recherche fanden wir online nur wenige hilfreiche Informationen darüber, wie man die Grenze von Thailand nach Malaysia auf dem Landweg überquert. Das war für uns der Anstoß, diesen Erfahrungsbericht zu schreiben. In diesem Beitrag erzählen wir dir, wie unser Grenzübertritt ablief – inklusive aller wichtigen Informationen zu Transport, Formalitäten, Dauer und praktischen Tipps.
Aktuell rät das Auswärtige Amt von Reisen auf dem Landweg zwischen Thailand und Malaysia ab. Der Grund: In einigen Provinzen der Grenzregionen kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Separatistengruppen und Sicherheitskräften – teilweise auch zu terroristischen Anschlägen.
Ist dir das zu unsicher, empfehlen wir dir, die Grenze lieber mit dem Flugzeug zu überqueren. Das Flugnetz zwischen Thailand und Malaysia ist gut ausgebaut, und es gibt viele günstige Verbindungen – vor allem zwischen beliebten Städten wie Bangkok, Krabi, Phuket, Kuala Lumpur oder Penang.
Ursprünglich wollten wir mit dem Nachtzug von Surat Thani nach Malaysia fahren. Da sich unsere Reisepläne jedoch kurzfristig geändert hatten, fuhr an unserem geplanten Termin kein Nachtzug.
Also entschieden wir uns spontan für eine andere Lösung: Wir mieteten ein Auto und fuhren damit nach Hat Yai – der größten Stadt im Süden Thailands. Dort gaben wir den Mietwagen wieder ab, da eine Grenzüberquerung mit dem Auto nicht möglich war bzw. von der Mietwagenfirma nicht erlaubt wurde.
Eine Weiterfahrt am selben Tag war für uns zeitlich nicht mehr möglich, weshalb wir uns für einen Übernachtungsstopp im Hatyai Signature Hotel entschieden haben.
Was wir während unseres (leider viel zu kurzen) Aufenthalts in der Stadt erlebt haben, berichten wir in unserem Beitrag „Thailand Rundreise mit Baby – Route, Tipps & Highlights“.
Als wir in Hat Yai ankamen, hatten wir immer noch keinen genauen Plan, wie wir die Grenze überqueren würden – dafür aber jede Menge Optimismus und Vertrauen. Beides würden wir am nächsten Tag auch brauchen, aber dazu später mehr.
Wir fragten einfach an der Hotelrezeption nach, wie wir am besten zur Grenze bzw. zum Bahnhof Padang Besar auf der malaysischen Seite kommen und worauf wir achten müssen. Die freundliche Dame holte direkt ein laminiertes Blatt mit den Preisen für eine Taxifahrt zur Grenze hervor. Perfekt! Gerade weil wir mit unserer kleinen Tochter unterwegs waren, war das für uns die ideale Lösung. Natürlich ist eine private Taxifahrt deutlich teurer als etwa eine Fahrt mit dem Reisebus (wir zahlten ca. 35 bis 40 €), aber die Flexibilität und der Komfort waren es uns absolut wert. Vermutlich hätten wir uns bei einer Reise ohne Kind auch dafür entschieden.
Da wir den Mietwagen am Flughafen von Hat Yai zurückgeben mussten, vereinbarten wir mit der Rezeptionistin, dass sie dem Taxifahrer unsere Handynummer geben sollte. Er sollte uns am nächsten Morgen direkt am Flughafen abholen. Die Taxifahrt bezahlten wir im Voraus im Hotel.
Nachdem das Wichtigste geklärt war, wollten wir die verbleibende Zeit nutzen, um uns noch ein Bild von Hat Yai zu machen. Natürlich hatten wir die aktuelle Sicherheitswarnung des Auswärtigen Amtes im Hinterkopf – trotzdem können wir sagen, dass wir uns zu keiner Zeit unwohl oder unsicher gefühlt haben.
Wie bereits erwähnt, haben wir uns für das vermutlich teuerste, flexibelste, aber auch schnellste Transportmittel entschieden: das Taxi.
Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, mit dem Reisebus oder einem Shuttlebus (für bis zu 9 Personen) von Thailand nach Malaysia zu fahren. Tickets für Busse und Shuttles kannst du ganz einfach über die Plattform 12go.asia buchen.
Eine weitere Option ist die Fahrt mit dem Zug. Es gibt sowohl tagsüber als auch nachts Zugverbindungen zwischen Bangkok und Kuala Lumpur, die den Süden Thailands durchqueren. Wichtig zu wissen: Kein Zug fährt durch die Grenze. Das bedeutet, dass du an der Grenze aussteigen, diese zu Fuß passieren und anschließend in einen anderen Zug umsteigen musst. Die Zugtickets kannst du ebenfalls ganz einfach über 12go.asia buchen.
Wie vereinbart, holte uns am nächsten Morgen der Taxifahrer – der leider kein Wort Englisch sprach – am Flughafen von Hat Yai ab und brachte uns in einer ca. einstündigen Fahrt zur Grenze.
Wir gingen eigentlich davon aus, dass er uns direkt an der thailändischen Grenzstation absetzen würde, wir die Grenze zu Fuß überqueren und anschließend in Malaysia ein neues Taxi zum Bahnhof von Padang Besar nehmen würden. Umso überraschter waren wir, als er plötzlich an einer Tankstelle anhielt und uns mit Händen und Füßen zu verstehen gab, dass wir in das ziemlich alte Auto neben ihm umsteigen sollten. Die Tür öffnete sich, ein älterer Mann – ebenfalls ohne Englischkenntnisse – begann direkt, unser Gepäck umzuladen.
Mit der Sicherheitswarnung des Auswärtigen Amtes im Hinterkopf und einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch blieb uns nur eins: Vertrauen – es würde schon alles gut gehen.
Und genau so war es auch! Der neue Fahrer brachte uns mit seinem Auto durch die verschiedenen Stationen der Grenze:
Die gesamte Grenzüberquerung dauerte etwa 30 bis 45 Minuten. Wer die Strecke zu Fuß zurücklegt, muss mit deutlich mehr Zeit rechnen. Während unseres Aufenthalts war erstaunlich wenig los – wir waren oft die Einzigen an den jeweiligen Stationen.
Gut zu wissen: Sobald du die Grenze passiert hast, funktioniert deine thailändische SIM-Karte in der Regel nicht mehr – du hast also keinen Internetzugang.
Da wir vergessen hatten, dem Fahrer vorher mitzuteilen, dass wir hinter der Grenze noch Bargeld abheben und eine neue SIM-Karte kaufen wollten, fuhr er uns direkt zum etwa 10 Minuten entfernten Bahnhof Padang Besar in Malaysia und verabschiedete sich von uns.
Die Züge am Bahnhof von Padang Besar fahren in der Regel im zwei-Stunden-Takt. Da wir den Zug um nur wenige Minuten verpasst hatten und am Bahnhof kein Geldautomat vorhanden war, wollten wir lieber auf Nummer sicher gehen: Wir sprachen einen freien Taxifahrer an, der einen von uns zum nächsten ATM fuhr. Ob die Grab-App in dieser Region funktioniert, können wir dir nicht sagen, da wir ja zu diesem Zeitpunkt kein Internet hatten.
Der kleine Ausflug zum ATM war in etwa 30 Minuten erledigt. Zurück am Bahnhof hatten wir genügend Bargeld, um uns neue SIM-Karten und uns an dem einzigen kleinen „Restaurant“ einen Snack zu kaufen, denn im Zug bis nach Butterworth gibt es kein Bordbistro.
Die Zugtickets kauften wir direkt am Automaten im Bahnhof, da der Ticketschalter ohnehin nicht besetzt war.
Gut zu wissen: Zwischen Thailand und Malaysia gibt es eine Zeitverschiebung von +1 Stunde. Das bedeutet, dass du beim Überqueren der Grenze deine Uhr eine Stunde vorstellen musst. Behalte das unbedingt im Hinterkopf – vor allem, wenn du mit dem Zug weiter fahren möchtest.
Fazit: Unser Grenzübertritt – unkompliziert und absolut machbar!
Damit war der Grenzübertritt von Thailand nach Malaysia für uns geschafft und das sogar mit Baby!
Trotz der kleinen „Taxi-Überraschung“ (oder vielleicht gerade deshalb) lief alles reibungslos.
Rückblickend würden wir es vermutlich wieder genauso machen. Die Kombination aus Taxifahrt und persönlicher Begleitung durch die Grenzstationen war für uns, vor allem mit Baby, die perfekte Lösung.
Deshalb können wir alle abenteuerlustigen Reisenden nur ermutigen, die Grenze auf dem Landweg zu überqueren. Wer ein bisschen Vertrauen mitbringt, wird mit einer spannenden sowie authentischen Reiseerfahrung belohnt!
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