Nordmazedonien & Kosovo Rundreise - Route, Tipps & Highlights

Reisen nach Südosteuropa, besonders in die Balkanstaaten, liegen im Trend und ziehen Jahr für Jahr immer mehr Besucher an. Während Länder wie Albanien oder Montenegro längst auf den Bucketlists vieler Reisender stehen, denken noch immer die wenigsten an eine Reise nach Nordmazedonien und in den Kosovo.

Ein Grund dafür ist vermutlich, dass beide Staaten Binnenländer sind und keine Küste haben. Doch genau das sollte niemanden davon abhalten, diese Region zu entdecken. Was man in Westeuropa noch nicht erkannt hat, wissen die Menschen auf dem Balkan längst zu schätzen: Die beeindruckende Schönheit Nordmazedoniens. Besonders der Ohridsee mit seinem glasklaren Wasser zieht seit vielen Jahren Besucher aus den benachbarten Balkanstaaten an und gilt gerade im Sommer als echtes Juwel.

Zudem bietet das Land eine wunderbare Mischung aus Kultur, Geschichte und Natur. Bergregionen zum Wandern, klare Seen zum Baden und Entspannen sowie ruhige Dörfer und lebendige Städte liegen hier oft nah beieinander. Es braucht meist nur eine kurze Fahrzeit bis zum nächsten Highlight, was das Land perfekt für eine abwechslungsreiche Rundreise macht.

Der Kosovo mit seiner Hauptstadt Pristina ergänzt das Reiseerlebnis um eindrucksvolle Klöster, einen Bärenwald, ebenfalls bergige Landschaften zum Wandern und eine bemerkenswerte Gastfreundschaft.

Welche weiteren Sehenswürdigkeiten und Highlights dich während einer Rundreise durch Nordmazedonien und den Kosovo erwarten, erfährst du in diesem Beitrag.

DIE FORTBEWEGUNG WÄHREND EINER RUNDREISE

Vielleicht geht esdir wie uns: Bei der Planung einer Rundreise prüfen wir zuerst, wie weit die einzelnen Etappen auseinanderliegen und welches Verkehrsmittel sich dafür eignet.
Für Nordmazedonien empfehlen wir dir eindeutig einen Mietwagen. Er bietet dir maximale Flexibilität und Komfort, spart Zeit und bringt dich auch zu abgelegenen Zielen, die mit dem Bus nur schwer oder gar nicht erreichbar sind.

Wir haben unseren Mietwagen im Voraus über DiscoverCars gebucht. Die Abwicklung am Schalter vor Ort verlief völlig problemlos, sodass wir direkt losfahren konnten.
Wichtig war uns bei der Buchung, dass Grenzübertritte möglich sind. Bei der Abholung wurden wir gefragt, welche Länder wir besuchen möchten und mussten anschließend für den Kosovo eine Gebühr von 35 € hinterlegen. Das war alles. An der Grenze selbst wurden lediglich unsere Ausweise kontrolliert.

Gut zu wissen: In Nordmazedonien fallen Mautgebühren an. Die kleinen Beträge zahlst du direkt am Schalter entweder in bar oder mit Karte.

Natürlich gibt es in Nordmazedonien auch Busverbindungen zwischen größeren Städten wie Skopje, Tetovo und Ohrid. Für Reisende sind die Fahrpläne jedoch schwer durchschaubar und ob die Abfahrtszeiten immer eingehalten werden, ist eher fraglich.

UNTERKUNFTSBUCHUNGEN VOR DEINER REISE

Eine Rundreise steckt voller schöner, unvergesslicher Momente, doch sie kann auch anstrengend sein.
Um dir unterwegs Zeit und Nerven zu sparen, lohnt es sich, zumindest einen Teil oder sogar alle Unterkünfte schon im Voraus zu buchen. So stellst du sicher, dass du eine Unterkunft findest, die wirklich zu dir passt, und vermeidest es, am Ende bei einer überteuerten oder unpassenden Option zu landen.

Unser Tipp: Wähle stornierbare Hotels, so bleibst du trotzdem flexibel.
Wir haben unsere Unterkünfte über Booking.com gebucht und damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

UNSERE RUNDREISEROUTE

Wir haben Ende Oktober 10 Tage in Nordmazedonien und im Kosovo verbracht. Da Nordmazedonien ein kleines Land ist und der Kosovo sogar noch kleiner, kannst du in relativ kurzer Zeit unglaublich viel sehen.
Die 10 Tage waren für unsere Route ideal. Solltest du weniger Zeit haben, empfehlen wir dir trotzdem mindestens eine Woche einzuplanen. So bleibt genug Zeit, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten entspannt zu entdecken und gleichzeitig einen guten Eindruck von Land und Leuten zu gewinnen.

VON SKOPJE NACH PRISTINA

Unsere Unterkunft: Downtown Apartment
Empfohlener Aufenthalt: 1 bis 3 Tage

Unsere Rundreise startet und endet in Skopje, da sich dort der internationale Flughafen des Landes befindet. Die Stadtbesichtigung haben wir uns jedoch für den Schluss unserer Reise aufgehoben. Direkt nach der Ankunft holten wir unseren Mietwagen ab und fuhren in die etwa eine Stunde entfernte Hauptstadt des Kosovos, nach Pristina.

Die Strecke führt zunächst über die Autobahn und anschließend über eine gut ausgebaute Landstraße bis zur Grenze. Dort geht die Abwicklung schnell und unkompliziert. Ausweis zeigen und weiter geht es.
Im Kosovo verläuft die Autobahn zunächst viele Kilometer durch eine wunderschöne bergige Landschaft, bevor man schließlich Pristina erreicht.

Pristina begrüßte uns mit goldenem Oktoberwetter und angenehm milden Temperaturen. Was wir während unseres Aufenthalts in der größten Stadt des Landes gesehen und erlebt haben, findest du ausführlich in unserem separaten Beitrag: Pristina (Kosovo): Sehenswürdigkeiten, Highlights und Tipps.

Übrigens: Wer Pristina nur im Rahmen eines Tagesausflugs besuchen möchte und keinen eigenen Mietwagen hat oder mit diesem nicht über die Grenze fahren darf, hat natürlich die Möglichkeit, von Skopje aus eine geführte Tagestour zu buchen. Eine passende Tour kannst du hier buchen: Tagesausflug in den Kosovo.

MATKA CANYON

Unsere Unterkunft: Canyon Matka Hotel
Empfohlener Aufenthalt: 1 Tag

Nach einem tollen Aufenthalt im Kosovo ging es für uns am Nachmittag wieder zurück nach Nordmazedonien. Die Fahrt zu unserem nächsten Ziel, dem Matka Canyon, der für uns zum absoluten Sightseeing-Pflichtprogramm des Landes gehört, dauerte rund eineinhalb Stunden.

Das Areal, wie man es heute kennt, entstand 1938, als der Treska-Fluss aufgestaut wurde, um die Hauptstadt Skopje mit Elektrizität zu versorgen. Seit 1994 zählt die Schlucht mit ihrer beeindruckenden Natur zu den Naturdenkmälern des Landes. Das Gebiet rund um den Canyon eignet sich ideal zum Klettern, Wandern, Angeln, Kajakfahren, für Bootsfahrten, Höhlenbesichtigungen und für geübte Taucher sogar zum (Höhlen)tauchen.

Durch die Nähe von nur etwa 35 Autominuten zu Skopje eignet sich der Matka Canyon sehr gut für einen Tagesausflug. Wir hatten jedoch im Voraus gelesen, dass es dort vor allem im Sommer, aber auch im Herbst häufig sehr voll werden kann.
Um dem Trubel zu entgehen und uns später in Skopje ganz auf die Stadt konzentrieren zu können, entschieden wir uns dafür, im Canyon Matka Hotel, dem einzigen Hotel dort, zu übernachten.

Diese Entscheidung erwies sich für uns als goldrichtig. Das Hotel, das nur über einen schmalen, gepflasterten Weg entlang der Felswand erreichbar ist, liegt mitten im Canyon. Teile des Gebäudes sind direkt in die Felsen gebaut und das gesamte Restaurant steht auf einem Stelzen-Plateau über dem Wasser.

Durch ein Tor ist das Hotelgelände samt des kilometerlangen Wanderpfads entlang der Felswand am Abend und in den frühen Morgenstunden ausschließlich den Hotelgästen vorbehalten. So konnten wir den Sonnenaufgang ganz ohne Trubel genießen, hatten den Pfad fast für uns allein und konnten diese faszinierende Kulisse in Ruhe auf uns wirken lassen.

Gut zu wissen: Der Wanderweg entlang des Canyons ist ein sehr schmaler Trampelpfad, der an manchen Stellen gut, an anderen jedoch weniger gut gesichert ist. Links davon geht es teilweise mehrere Meter tief hinunter ins Wasser. Wer beim Laufen unsicher ist oder mit kleinen Kindern unterwegs ist, sollte sich gut überlegen, ob er dieses Risiko eingehen möchte.
Alternativ hast du die Möglichkeit, die Landschaft per Boot zu erkunden. Das ist in diesem Fall vermutlich die deutlich sicherere Variante.

Nach dem Frühstück buchten wir an der Bootsanlegestelle direkt neben dem Hotel eine Bootstour. Es gibt verschiedene Touren mit unterschiedlicher Dauer und Preisen. Vor Ort findest du eine gute Übersicht. Bezahlt werden kann ausschließlich in bar. Normalerweise warten die Bootsführer, bis genügend Leute für eine Tour zusammengekommen sind, was später am Tag aufgrund des Besucheransturms kein Problem ist. Da wir jedoch zu den ersten Gästen gehörten, bekamen wir für einen kleinen Aufpreis von etwa acht Euro sogar eine private Bootsfahrt.

Die Fahrt führte etwa zwanzig Minuten flussaufwärts durch steile, bewachsene und karge Felsen entlang des türkisgrünen Wassers. Danach stellte der Bootsführer den Motor für einen Moment ab, sodass wir die Stille der Natur in Kombination mit dieser spektakulären Landschaft ganz auf uns wirken lassen konnten.
Mit einer wunderschönen Erinnerung im Gepäck fuhren wir zurück zur Bootsanlegestelle. Wären wir nicht mit einem Kleinkind unterwegs gewesen, hätten wir vermutlich noch eine der Höhlen besichtigt oder eine der Wandertouren unternommen.

OHRID AM OHRIDSEE

Unsere Unterkunft: 3M Apartment
Empfohlener Aufenthalt: 2 bis 5 Tage

Unser nächstes Ziel liegt nur etwa zweieinhalb Stunden vom Matka Canyon bzw. von Skopje entfernt. Ohrid mit dem gleichnamigen See ist die größte Stadt im Süden Nordmazedoniens und befindet sich nur wenige Kilometer sowohl von der albanischen als auch von der griechischen Grenze entfernt. Besonders in den Sommermonaten zählt der Ohridsee zu den beliebtesten Reisezielen Nordmazedoniens. Der türkisfarbene See mit seinem glasklaren Wasser ist eine wunderbare Alternative zum Meer und sorgt an heißen Tagen für eine erfrischende Abkühlung.

Doch auch im Herbst hat die Stadt am See ihren ganz besonderen Reiz. Was wir während unseres Aufenthalts in Ohrid gesehen und unternommen haben und welche Alternativen der See neben einem klassischen Badeurlaub bietet, erzählen wir dir in unserem Beitrag Ohrid & der Ohridsee in Nordmazedonien: Sehenswürdigkeiten & Highlights.

DIE FÜR UNS SCHÖNSTE STRECKE DES LANDES R1106

Für dem Rückweg nach Skopje zeigte uns Google Maps zwei mögliche Routen an. Entweder die Strecke, die wir bereits auf der Hinfahrt genommen hatten, oder eine alternative Route, die angeblich nur etwa dreißig Minuten länger dauern würde. Da wir die erste Strecke bereits kannten, entschieden wir uns spontan für die Alternativroute. Rückblickend war das ein echter Volltreffer, denn diese Route zählt zu den landschaftlich schönsten Strecken, die wir in Nordmazedonien gefahren sind.

Die Strecke führte durch eine sehr ländliche Region, die im goldenen Oktober mit ihrer bunt gefärbten Natur einfach wunderschön wirkte. Ab dem kleinen Ort Dolna Belitsa, der vermutlich aus höchstens fünf Häusern besteht, wurde die Straße sehr schmal und einspurig. In diesem Moment waren wir nicht mehr sicher, ob wir wirklich richtig abgebogen waren. Empfang hatten wir kaum, doch das Navi zeigte an, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Also fuhren wir weiter. Die Straße wurde wieder etwas breiter, blieb jedoch einspurig. Es ging leicht bergauf und unter uns lag der Lake Kozjak, der für uns im Verlauf der Strecke eher wie ein Fluss aussah als wie ein See. Schließlich folgte eine Fahrt durch eine wirklich beeindruckende Kulisse.

Der Fahrbahnbelag der schmalen Straße ist glücklicherweise neu und dadurch in gutem Zustand. Allerdings sind die Hänge nicht vor herabfallendem Geröll geschützt, sodass immer wieder größere Brocken oder feineres Gestein auf der Straße liegen. Hier ist zusätzliche Vorsicht geboten.

Nach etwa 45 Minuten Fahrt tauchte ein großes, gelbes Hinweisschild auf. Ehrlich gesagt wussten wir in dem Moment nicht, was es genau bedeutete.

Einige Minuten später erreichten wir die Stelle Delnica Skopje (laut Google Maps ist das eine Sehenswürdigkeit). Dort stand ein zweites großes Hinweisschild zusammen mit einer Absperrung. Der Mann, der hier den Verkehr regelte, erklärte uns, dass das Hinweisschild auf die Öffnungszeiten der folgenden Straße aufmerksam macht. Die kommende Passstraße ist noch schmaler als der bisherige Abschnitt und lässt keinen Gegenverkehr zu. Deshalb wird sie für jede Fahrtrichtung nur zu bestimmten Zeiten freigegeben. Informiere dich unbedingt vorher über die aktuellen Öffnungszeiten dieser Route. Andernfalls kann es passieren, dass du bis zu zwei Stunden warten musst oder die Strecke bei deiner Ankunft bereits geschlossen ist. Der Mann an der Absperrung riet uns außerdem davon ab, umzudrehen, da die Alternativroute deutlich länger dauert.

Als die Strecke für uns freigegeben wurde, führte die Straße minutenlang in Serpentinen durch den Wald bergauf. Sie ist in einem mittelmäßigen Zustand und, wie bereits angekündigt, wirklich sehr schmal. Anhalten, um Fotos zu machen, ist nicht möglich, wenn andere Autos hinter dir unterwegs sind. Auf der linken Seite gibt es nur stellenweise eine Leitplanke. Die meiste Zeit geht es ohne jeglichen Schutz metertief in den Wald hinab.

Trotz der Spuren eines Waldbrandes, der in diesem oder im vergangenen Jahr große Teile der Natur beschädigt hat, ist die Strecke landschaftlich sehr schön. Oben angekommen hat man einen traumhaften Blick über die bergige Region.

Wenn du auf dem Weg von Ohrid nach Skopje einen kleinen Umweg in Kauf nehmen möchtest und Lust auf ein bisschen Abenteuer hast, können wir dir diese Strecke nur empfehlen.

SKOPJE

Unsere Unterkunft: Luxury Apartment at Diamond Center
Empfohlener Aufenthalt: 1 bis 3 Tage

Das letzte Ziel unserer Rundreise ist die Hauptstadt des Landes. Welche Eindrücke wir dort gesammelt haben und welche Sehenswürdigkeiten und Highlights dich in Skopje erwarten, haben wir dir in unserem Beitrag Skopje (Nordmazedonien): Sehenswürdigkeiten, Highlights und Tipps ausführlich festgehalten.

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• Nordmazedonien Reise mit Baby & Kleinkind – Tipps & unsere Erfahrung
• Skopje (Nordmazedonien): Sehenswürdigkeiten, Highlights & Tipps
• Ohrid & der Ohridsee in Nordmazedonien: Sehenswürdigkeiten & Highlights

NÜTZLICHE LINKS & EMPFOHLENE REISEFÜHRER

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