9.1.2026

Autofahren im Oman: Wissenswertes zum Mietwagen, zu den Straßenverhältnissen & Co.

Autobahn im Oman mit Berge im Hintergrund
Beitragsübersicht

Du hast dich bereits dafür entschieden, den Oman mit dem eigenen Mietwagen zu erkunden und suchst nur noch nach relevanten Infos zum Fahren vor Ort? Herzlichen Glückwunsch – eine hervorragende Entscheidung! Der Oman ist ein absolutes Traumreiseziel für Roadtrip-Fans.

Solltest du dir noch nicht ganz sicher sein, hilft dir dieser Beitrag vielleicht dabei, die richtige Entscheidung zu treffen.

Das Autofahren unterscheidet sich im Oman kaum von dem in Europa. Wer also auch zu Hause regelmäßig Auto fährt, braucht im Sultanat keinerlei Scheu zu haben. Im Gegenteil: Wage das Abenteuer!
Das Fahren ist entspannt, klar geregelt und oft sogar weniger hektisch als in vielen europäischen Großstädten.

In diesem Beitrag berichten wir dir von unseren Erfahrungen mit dem Autofahren im Oman und geben dir hilfreiche Tipps zur Mietwagenbuchung, zu den Straßenverhältnissen und vielem mehr.

Straßenkreuzung im Oman

WELCHER FÜHRERSCHEIN WIRD IM OMAN BENÖTIGT?

In den meisten Fällen reicht der nationale Führerschein (z. B. der deutsche EU-Führerschein) völlig aus.
Einige Mietwagenanbieter verlangen jedoch zusätzlich einen internationalen Führerschein als Sicherheit. Auch bei möglichen Kontrollen oder im Schadensfall kann es hilfreich sein, einen internationalen Führerschein dabeizuhaben.

Daher unser Tipp: Nimm einen internationalen Führerschein mit. Er kostet nur eine kleine Gebühr, kann im Ernstfall jedoch sehr hilfreich sein. Wichtig: Denk beim Beantragen daran, dass die jeweiligen Ämter etwas Bearbeitungszeit benötigen, kümmere dich also rechtzeitig vor deiner Reise darum.

BRAUCHE ICH EINEN 4×4 (ALLRADFAHRZEUG) IM OMAN?

Das ist vermutlich die meistgestellte Frage, bevor man sich für einen Mietwagen entscheidet.
Unsere Antwort lautet ganz klar ja, wenn du das Land wirklich in all seinen Facetten erleben möchtest.

Ja, ein 4×4-Mietwagen ist deutlich teurer als ein „normales“ Auto. Doch wer auf seiner Rundreise Wadis, die Wüste oder das Gebirge besuchen möchte, kommt um ein Allradfahrzeug nicht herum. Teilweise ist es sogar Pflicht, bestimmte Straßen bzw. Regionen (Jebel Akhdar, Wadi Tiwi oder Wahiba Sands Wüste) dürfen nur mit einem 4×4 befahren werden.

Wer lediglich eine Reise entlang der Küste rund um Maskat, Richtung Sur oder einen Ausflug nach Nizwa und Jabel Shams plant und sich dabei überwiegend in größeren Orten aufhält, für den kann auch ein normales Fahrzeug ausreichen. Trotzdem hast du die Möglichkeit, Wadis oder die Wüste zu besuchen, allerdings nur, wenn du geführte Ausflüge mit Transfer buchst.

4x4 Mietwagen im Oman

WO KANN ICH MEINEN MIETWAGEN MIETEN?

Am besten buchst du deinen Mietwagen bereits zu Hause vor deiner Reise. So stellst du sicher, dass du genau das Fahrzeug bekommst, das zu deinen Bedürfnissen passt, und du hast genügend Zeit, die Preise in Ruhe zu vergleichen.

Wir haben unseren Mietwagen über DiscoverCars gebucht und sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Preis-Leistungs-Verhältnis war absolut top, weshalb wir dir DiscoverCars wirklich empfehlen können.
Am Flughafen wurden wir direkt empfangen, bekamen eine Einweisung zum Fahrzeug sowie zum Fahren mit Allrad und schon konnte unsere Rundreise durch den Oman starten.

Natürlich hast du auch die Möglichkeit, vor Ort am Flughafen oder in der Stadt ein Fahrzeug zu mieten. Allerdings ist das meist mit deutlich mehr Zeitaufwand sowie teureren Preisen verbunden.

WAS MUSS ICH BEIM BUCHEN EINES MIETWAGENS BEACHTEN?

Damit dein Roadtrip stressfrei und ohne unerwartete Kosten bleibt, solltest du bei der Mietwagenbuchung auf ein paar wichtige Punkte achten.
Hier die wichtigsten Faktoren im Überblick:

  • Freie Kilometer
    Achte darauf, dass dein Mietwagen unbegrenzte Kilometer beinhaltet.
    Einige Anbieter erlauben pro Tag nur etwa 300 Kilometer und berechnen danach bis zu 0,50 € pro zusätzlichem Kilometer. Je nach Reiseroute und Reisedauer kann sich das aufgrund der langen Distanzen im Oman schnell summieren.
  • Versicherung
    Wir buchen unsere Mietwagen immer mit Vollkasko- und Diebstahlschutz (ohne Selbstbeteiligung) sowie Glas-, Reifen- und Unterbodenschutz und einer Haftpflichtdeckung von mindestens 1 Mio. €.
    Gut zu wissen:
    Lies vor der Buchung unbedingt das Kleingedruckte. In vielen Verträgen ist das Befahren von unbefestigten Straßen sogar mit einem 4×4 nicht erlaubt, oder der Versicherungsschutz greift in solchen Fällen nicht. Das kann im Schadensfall sehr teuer werden.
  • Kaution
    Vor Ort musst du bei der Autovermietung eine Kaution hinterlegen, meistens per Kreditkarte. Wichtig: Der Name des Karteninhabers muss mit dem Namen des bei der Buchung angegebenen Hauptfahrers übereinstimmen. Im Oman fallen die Kautionen oft relativ hoch aus, plane also ausreichend Kreditkartenlimit ein.
Schnellstraße im Oman

DIE VERKEHRSREGELN IM OMAN

Die Verkehrsregeln im Oman sind grundsätzlich mit denen in Europa vergleichbar, dennoch gibt es einige Dinge, die du vor deiner Fahrt kennen solltest.
Hier unsere Quick Facts:

  • Man fährt auf der rechten Seite.
  • Es gibt kein klassisches Rechts-vor-Links: Die Omanis fahren insgesamt sehr ruhig und rücksichtsvoll.
  • Es gibt viele Kreisverkehre: Fahrzeuge im Kreisverkehr haben Vorfahrt.
  • Die allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzungen: Innerorts meist 40–60 km/h, Außerorts 80–100 km/h, Highways 100–120 km/h
  • Anschnallpflicht für alle Insassen: Sie wird streng kontrolliert und Verstöße werden mit Bußgeldern geahndet.
  • Kinder müssen in einem für ihr Alter entsprechenden Kindersitz sitzen und ebenfalls angeschnallt sein.
  • Alkohol und Handy am Steuer sind strengstens verboten und werden mit hohen Bußgeldern bestraft.
  • Die Beschilderung ist in der Regel zweisprachig (Arabisch & Englisch) und gut verständlich.
Straßenschild im Oman
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DIE STRAßENVERHÄLTNISSE IM OMAN

Die Straßenverhältnisse (wir sprechen hier nur von befestigten Straßen, nicht von Offroad-Strecken) sind im Oman im Großen und Ganzen sehr gut. Das Sultanat investiert seit Jahren in seine Infrastruktur, und das merkt man deutlich. Besonders in städtischen Gegenden und auf den Highways findest du breite, gut asphaltierte Straßen, die außerdem klar beschildert sind. Es gibt viele Rast- und Parkmöglichkeiten.

Auf Landstraßen kann der Fahrbahnbelag hingegen auch mal etwas schlechter sein, und Schlaglöcher sind nicht ausgeschlossen.

Was es beim Autofahren dennoch zu beachten gibt:

  • Achtung Speed Bumps
    Auch „Speed Breakers“ genannt. Sie dienen zur Geschwindigkeitreduzierung und davon gibt es im Oman einige. Besonders häufig findest du sie vor Ausfahrten, in Wohngebieten und an Schulen.
  • Fahren bei Dunkelheit vermeiden
    Vor allem im Süden des Landes ist es nachts auf den Straßen stockfinster. Zusätzlich können Kamele die Fahrbahn überqueren, was extrem gefährlich ist. Plane deine Route daher so, dass du möglichst bei Tageslicht an deinem Ziel ankommst.
  • Vorsicht bei Kamelen und Ziegen
    Diese Tiere laufen besonders auf Landstraßen und in abgelegenen Regionen oftmals völlig unerwartet über die Straße.
Kamel in der Wüste
Kamele auf der Straße im Oman

OFFROAD FAHREN IM OMAN: WÜSTE, GEBIRGE & STRÄNDE – DAS SOLLTEST DU BEACHTEN

Der Oman ist ein echtes Paradies für all jene, die gerne abseits der befestigten Straßen unterwegs sind. Dieses Offroad-Abenteuer ist jedoch nur möglich, wenn du ein 4x4-Fahrzeug besitzt. Ohne Allrad solltest du auf keinen Fall abseits normaler Straßen fahren – zu groß sind die Risiken in Wüste, Gebirge und an den Stränden.

Damit du Offroad sicher unterwegs bist und deine Touren zu einem unvergesslichen Erlebnis werden, solltest du folgende Dinge unbedingt beachten:

WAS DU IMMER DABEI HABEN SOLLTEST:

  • ausreichend Wasser & Snacks
  • Offline-Karten
  • Voller Tank und bestenfalls ein Ersatzbenzinkanister
  • Erste-Hilfe-Set
  • Abschleppseil & Schaufel
  • Reserverad
  • Taschenlampe
  • Handy-Powerbank
  • Sonnenbrille & Sonnenschutz
  • Fahre nur, wenn dein Fahrzeug in einwandfreiem Zustand ist

OFFROAD IN DER WÜSTE

  • Reifendruck auf 60–70 % (ca. 1 Bar) reduzieren: So hast du auf sandigem Untergrund deutlich mehr Grip.
  • Nicht alleine fahren: Besonders in tiefem Sand kann ein zweites Fahrzeug Gold wert sein. Wenn du unsicher bist, schließe dich lieber einer geführten Tour an.
  • Nur bei Tageslicht fahren.
  • Pisten respektieren: Fahre nicht kreuz und quer durch die Wüste, das ist gefährlich und schadet der Natur.
Mit dem Mietwagen durch die Wüste im Oman

OFFROAD IM GEBIRGE

  • Steinschlag & Geröll: Lose Steinbrocken und Geröll sind keine Seltenheit, daher langsam und vorausschauend fahren.
  • Wetter im Blick behalten: Regen kann die Strecken extrem matschig und somit rutschig machen oder sie ganz unpassierbar werden lassen.
  • Kontrolle am Checkpoint: Zum Jebel Akhdar wird die Allradpflicht streng kontrolliert. Ohne 4x4 kommst du nicht hinauf.
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OFFROAD AN DEN STRÄNDEN

  • Vorher prüfen, ob das Fahren überhaupt erlaubt ist. Einige Strände sind breit und fest genug, andere dagegen zu schmal oder der Untergrund ist zu weich.
  • Nur auf hartem, festem Sand fahren: In weichem Sand kann man sich sehr schnell festfahren.
  • Nicht zu nah am Wasser fahren: Die Flut kommt oftmals schneller als man denkt.
Auto steckt im Sand

OFFROAD DURCH WADIS

  • Bei Regen oder Gewittergefahr niemals durch ein Wadi fahren: Flash Floods können ausgetrocknete Flussbetten innerhalb von Sekunden überfluten. Regenfälle im Gebirge sammeln sich und schießen dann mit enormer Geschwindigkeit durch das Wadi ins Tal. Die dabei entstehenden Wassermassen und Erdrutsche führen immer wieder zu schweren, teils tödlichen Unfällen.
  • Wasserstände vorher abklären: Orientiere dich an den Wasserstandspfählen entlang der Strecke und prüfe mit einem Stock, wie tief Pfützen oder Wasserstellen wirklich sind. Schon wenige Zentimeter mehr können ausreichen, um ein Fahrzeug festfahren zu lassen.
  • Bei Unsicherheit immer umdrehen.

NAVIGATION IM OMAN

Lade dir am besten schon zu Hause die Offline-Karten von Google Maps oder Maps.me herunter. Diese Kartendienste funktionieren in der Regel sehr gut besonders in Städten wie Maskat, Nizwa oder Salalah. Zusätzlich haben wir uns vor Ort eine SIM-Karte gekauft, um mobiles Internet zu nutzen. Das macht die Navigation noch unkomplizierter.

Offroad sieht es hingegen etwas anders aus: Viele Offroad-Strecken oder kleine Pisten werden nicht immer korrekt angezeigt, oder sie sind in der Realität deutlich schlechter, als die App vermuten lässt. Deshalb solltest du dich nicht ausschließlich auf dein Navigationssystem verlassen.

Wenn dir eine Strecke zu heikel erscheint, dreh im Zweifel lieber um und wähle eine alternative Route. Sicherheit geht vor, besonders in abgelegenen Regionen.

Navi im Oman

TANKEN IM OMAN

Tanken ist im ganzen Land nicht nur sehr bequem, sondern auch ausgesprochen günstig! In fast allen Tankstellen wirst du von einem Tankwart bedient. Du bleibst einfach im Auto sitzen und sagst dem Mitarbeiter, für wie viel Rial du tanken möchtest oder ob er den Tank voll machen soll. Anhand des Tankdeckels weiß der Tankwart übrigens genau, welche Benzinsorte er einfüllen muss.

Bezahlen kannst du sowohl bar als auch mit Kreditkarte. In abgelegenen Regionen empfiehlt es sich jedoch, immer etwas Bargeld dabeizuhaben, falls die Kartenzahlung mal nicht möglich ist. Ein kleines Trinkgeld für den Tankwart ist kein Muss, aber durchaus gern gesehen.

Gut zu wissen: In sehr abgelegenen Gebieten wie der Wüste, im Gebirge oder in dünn besiedelten Regionen solltest du deinen Mietwagen unbedingt vorher volltanken. Dort sind Tankstellen oft sehr selten oder gar nicht vorhanden.

Tankstelle im Oman

PARKEN IM OMAN

Im Vergleich zu vielen anderen Ländern ist das Parken im Oman relativ unkompliziert. Trotzdem gibt es ein paar Dinge, die du unbedingt beachten solltest, um Ärger und unnötige Kosten zu vermeiden.

In vielen Stadtbereichen findest du kostenlose Parkplätze, besonders vor Supermärkten, Restaurants, an Stränden und bei Sehenswürdigkeiten. Auch viele Hotels bieten kostenlose Parkmöglichkeiten direkt vor Ort an.

In belebteren Stadtteilen wie beispielsweise in Muttrah, Ruwi oder rund um die Corniche in Maskat gibt es dagegen gebührenpflichtige Parkzonen. Diese sind gut ausgeschildert und sowohl auf Englisch als auch auf Arabisch beschrieben. Bezahlt wird entweder am Automaten oder per App.

Gut zu wissen: Trotz Parkschein solltest du niemals…

  • auf den Gehwegen parken
  • in zweiter Reihe parken
  • Einfahrten blockieren
  • zu dicht an Kreisverkehren oder Kreuzungen parken
  • in Gelb markierten Bereichen parken

Die Strafen können je nach Verstoß schnell 20–50 OMR (ca. 50–130 €) betragen.

Wirst du wegen Falschparken oder eines fehlenden Tickets erfasst, registriert das System den Verstoß elektronisch und sendet ihn direkt an deinen Mietwagenanbieter. Dieser stellt dir das Bußgeld anschließend in Rechnung, manchmal sogar erst Wochen nach deiner Reise.

RADARFALLEN IM OMAN

Wer seine Urlaubskasse nicht unnötig belasten möchte, sollte sich im Oman unbedingt an die ausgeschriebenen Tempolimits halten. Im ganzen Land gibt es zahlreiche Radarfallen sowie mobile Radaranlagen und die können richtig teuer werden. Mal sind die Blitzer gut sichtbar, mal ziemlich gut versteckt, zum Beispiel in unscheinbaren SUVs, die am Straßenrand stehen.

Besonders viele Radarfallen findest du auf den Highways im Norden rund um Maskat, Nizwa, Sohar und Salalah.

Die Strafen sind teilweise ganz schön happig. Die Strafzettel werden digital erfasst. Wirst du geblitzt, erhält dein Mietwagenanbieter automatisch eine Nachricht mit dem Bußgeld und belastet anschließend deine Kreditkarte. Oft sogar mit einer zusätzlichen Verwaltungsgebühr. Es kann übrigens gut sein, dass die Rechnung erst Wochen nach deiner Rückreise bei dir eintrifft.
Daher unser Tipp: Halte dich im Oman unbedingt an die Tempolimits!

Noch teurer wird es, wenn du mit dem Handy am Steuer erwischt wirst. Deshalb lass das Smartphone lieber beim Beifahrer und konzentriere dich auf die Fahrt. Das spart nicht nur Ärger, sondern auch eine Menge Geld.

Radar im Oman
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