Der Roller bzw. das Motorrad ist in Vietnam für die Einheimischen mit Abstand das beliebteste Fortbewegungsmittel. In den Städten wimmelt es nur so von laut ratternden Rollern und Motorrädern – man könnte fast meinen, jeder Einwohner des Landes besäße sein eigenes Zweirad.
Auch wir haben während unserer Vietnam-Rundreise immer wieder Roller gemietet. Welche Erfahrungen wir dabei gemacht haben, wann es vielleicht besser ist, auf einen eigenen Roller zu verzichten, was du bei der Miete unbedingt beachten solltest und viele weitere hilfreiche Tipps und Informationen verraten wir dir in diesem Beitrag.
Die meisten Roller, die du in Vietnam mieten kannst, sind 125-Kubik-Roller (Klasse A Motorrad), die in der Handhabung ähnlich zu 50-Kubik-Roller sind, die man in Deutschland mit einem Autoführerschein (Klasse B) fahren darf. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch in der höheren Leistung der 125-Kubik-Roller. Deshalb benötigst du offiziell einen Motorradführerschein (Klasse A). Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du zusätzlich einen gültigen internationalen Führerschein dabeihaben. Dieser ist nur in Verbindung mit deinem nationalen Führerschein gültig, daher musst du bei einer Polizeikontrolle beide Dokumente vorzeigen.
In der Praxis kontrolliert die vietnamesische Polizei Führerscheine eher stichprobenartig. Zudem verleihen die meisten Vermieter ihre Roller an Touristen, ohne die erforderlichen Dokumente zu prüfen. Dennoch ist es riskant, ohne gültigen Führerschein zu fahren. Sollte es zu einer Polizeikontrolle kommen, kann ein Bußgeld verhängt werden.
Noch problematischer wird es im Falle eines Unfalls. Deine Reiseversicherung kann die Kostenübernahme verweigern, was für dich hohe finanzielle Folgen haben kann. Daher ist es ratsam, nur Fahrzeuge zu mieten, für die du eine gültige Fahrerlaubnis besitzt.
Einen Roller kannst du praktisch an jeder Straßenecke, online oder über deine Unterkunft mieten. Viele Unterkünfte kooperieren mit Vermietungsunternehmen oder verfügen selbst über einige Fahrzeuge, sodass dir in der Regel schnell ein Roller zur Verfügung gestellt werden kann.
Bei seriösen Vermietungsunternehmen mag der Preis im Vergleich etwas höher sein, allerdings gibt es hier keine versteckten Kosten und der Service im Fall eines Unfalls oder einer Beschädigung verläuft meist problemlos.
Die Mietpreise für Roller in Vietnam variieren je nach Region, Modell und Mietdauer. Hier sind einige Richtwerte:
Bei längeren Mietzeiträumen sind oft Rabatte möglich. Die tatsächlichen Preise können je nach Verhandlungsgeschick, Vermieter und Saison variieren. Es ist daher ratsam, verschiedene Angebote zu vergleichen und gegebenenfalls zu verhandeln.
Fast immer wird beim Mieten eines Rollers eine Kaution fällig. Die meisten Vermieter verlangen entweder deinen Reisepass oder eine Kaution in bar.
Da der Reisepass dein wichtigstes Dokument während deiner Reise ist (ohne ihn kannst du das Land nicht verlassen), empfehlen wir dir, lieber Bargeld als Kaution zu hinterlegen. Falls es bei der Rückgabe zu Problemen kommen sollte, hast du im schlimmsten Fall „nur“ etwas Geld verloren, anstatt dass dein einbehaltener Reisepass als Druckmittel gegen dich verwendet wird.
Mietet man einen Roller über seiner Unterkunft, fällt die Kaution oft komplett weg, da du ihnen bereits bekannt bist. In den meisten Fällen ist der Mietpreis hier zwar etwas höher, dafür bleibt einem der potenzielle Ärger mit dem Reisepass erspart.
Bei der Anmietung eines Rollers wird in der Regel ein sehr einfacher Mietvertrag verwendet, der oft nur ein bis zwei Seiten umfasst. Zu den wesentlichen Bestandteilen gehören:
Es ist wichtig, dass du den Roller vor der Anmietung gründlich auf Schäden überprüfst und sicherstellst, dass diese im Vertrag festgehalten werden. So vermeidest du mögliche Streitigkeiten bei der Rückgabe.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass bei der Anmietung eines Rollers über unsere Unterkünfte nie ein Mietvertrag abgeschlossen wurde. Stattdessen erhielten wir einfach die Schlüssel – ohne jegliche Dokumentation oder vertragliche Absicherung. Natürlich ist das eine unkomplizierte und schnelle Lösung, doch im Falle eines Unfalls oder Schadens kann sie schnell zum Risiko werden. Zum Glück ist bei uns nie etwas passiert. Falls dir das aber zu unsicher ist, frage am besten immer nach einem schriftlichen Vertrag.
Bevor du mit einem Roller losfährst, solltest du unbedingt eine kurze Probefahrt machen, um sicherzustellen, dass der Roller einwandfrei funktioniert. Hier sind einige wichtige Punkte, die du beachten solltest:
Wenn alles in Ordnung ist, bist du bereit loszufahren!
Unser Tipp: Für die Navigation haben wir Karten-Apps wie Google Maps oder Apple Karten genutzt. Um dein Handy bequem und sicher zu nutzen, empfehlen wir dir, eine Smartphonehalterung für den Lenker des Rollers mit auszuleihen. So hast du beide Hände frei und kannst dich besser auf die Fahrt konzentrieren.
Du kannst entweder an offiziellen Tankstellen oder bei kleineren Straßenständen/Läden tanken.
Bei den kleineren Läden bekommst du den Sprit meist in alten Schnaps- oder Plastikflaschen und füllst ihn selbst in deinen Tank.
An der Tankstelle wird der Sprit vom Tankwart in deinen Roller gefüllt, und du bezahlst direkt an der Zapfsäule.
Gut zu wissen: Der Sprit der Straßenverkäufer ist oft verdünnt und daher von minderer Qualität. Das führt dazu, dass die Tankfüllung schneller verbraucht wird und der Spritpreis im Vergleich zu einer Tankstelle höher ist.
In abgelegenen Regionen kann es sein, dass du keine Tankstelle findest. Daher solltest du vorher ausreichend tanken, anderenfalls bist du auf den Sprit der Straßenhändler angewiesen.
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