Zweifellos gilt Thailand als eines der beliebtesten Reiseziele in Südostasien für Familien mit Kindern jeden Alters – und das aus gutem Grund! Das “Land des Lächelns”, wie Thailand auch genannt wird, ist unglaublich kinderfreundlich, verfügt über ein sehr gutes Gesundheitssystem, bietet dauerhaft angenehm warme Temperaturen, die Lebenshaltungskosten sind im Vergleich zu Deutschland deutlich niedriger und es bietet eine Fülle von interessanten Sehenswürdigkeiten und Erlebnissen. Somit bietet sich Thailand sehr gut als Reiseziel für Familien mit Babys oder Kleinkinder an.
Bevor wir uns mit unserer damals 8 Monate alten Tochter ins Abenteuer Elternzeit in Thailand stürzten, hatten wir natürlich unzählige Fragen, Unsicherheiten sowie Bedenken, ob alles so funktionieren würde, wie wir es uns ungefähr vorgestellt hatten.
Rückblickend können wir aus voller Überzeugung sagen, dass die meisten unserer anfänglichen Unsicherheiten und Bedenken absolut unbegründet waren. Unsere insgesamt zwei Monate mit Baby in Thailand waren in jeder Hinsicht wundervoll und wir würden es vermutlich wieder genauso machen!
Falls du nun darüber nachdenkst, ob du ebenfalls das Abenteuer mit Baby nach Thailand wagen solltest, möchten wir in diesem Beitrag gerne unsere Erfahrungen mit dir teilen. Er soll dir helfen deine offenen Fragen zu beantworten sowie dir ein wenig die Angst und gegebenenfalls die Bedenken vor solch einer Reise zu nehmen. Idealerweise können wir dich damit zusätzlich bei deiner anschließenden Reiseplanung unterstützen.
Die Entscheidung, ob du dein Baby zusätzlich impfen lässt, liegt allein bei dir. Unter Berücksichtigung gesundheitlicher Aspekte musst du als Elternteil die Vor- und Nachteile einer (Nicht-) Impfung für dein Kind abwägen und die Verantwortung dafür übernehmen.
Zu den gängigsten Zusatzimpfungen gehören Impfungen gegen Typhus, Japanische Enzephalitis, Tollwut sowie Hepatitis A.
Wir haben uns damals nach Rücksprache mit unserem Kinderarzt dazu entschieden, keine zusätzlichen Impfungen außerhalb der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Deutschland durchzuführen, da unsere Tochter zu diesem Zeitpunkt erst 8 Monate alt war.
Bevor wir unsere Reise antraten, stellten wir sicher, dass alle U-Untersuchungen, die für den Zeitraum anstanden, von unserem Kinderarzt durchgeführt wurden. Da wir die U5 bereits mit etwa 7 Monaten hatten, war die nächste Untersuchung erst wieder um den ersten Geburtstag geplant. Somit mussten wir während unserer fünfmonatigen Elternzeit im Ausland keinen Kinderarzt aufsuchen.
Sollte während deiner Reise eine U-Untersuchung anstehen, empfehlen wir dir, frühzeitig mit deinem Kinderarzt zu klären, ob es möglich ist, diese gegebenenfalls etwas vorzuverlegen oder nach deiner Rückkehr durchzuführen.
Unser Tipp: Für den Fall eines medizinischen Notfalls im Ausland empfehlen wir dir, das U-Heft digital auf einem USB-Stick oder einer Festplatte zu speichern. Somit musst du nicht das gesamte Untersuchungsheft mitnehmen.
Generell empfehlen wir bei einer Rundreise, zumindest die ersten Unterkünfte bereits vor der Abreise zuhause zu buchen. Dies erspart dir nach der Ankunft mit Jetlag und Baby die zusätzliche Belastung, noch nach einer passenden Unterkunft suchen zu müssen.
Die weiteren Unterkünfte haben wir immer mit einer Stornierungsoption gebucht, für den Fall, dass unsere Tochter krank wird und wir an diesem Tag nicht weiterreisen können.
Was die Ausstattung der Unterkunft betrifft, haben wir neben einer Klimaanlage, eigenem Badezimmer und ausreichend Platz immer besonders darauf geachtet, dass sie über einen Balkon oder eine Veranda verfügt oder sehr nah an einem Restaurant liegt. Dadurch waren wir abends nicht an das dunkle Zimmer mit unserem schlafenden Kind gebunden. Dank unseres Babyphones mit Kamera hatten wir unsere Tochter stets gut im Blick und konnten schnell bei ihr sein, falls sie aufwacht.
Zudem haben wir darauf geachtet, dass die Unterkünfte über einen Swimmingpool verfügen, da unsere Tochter eine echte “Wasserratte” ist. Gerade in den Großstädten wie Bangkok und Chiang Mai genoss sie, vor oder nach unserem Sightseeing-Programm die Abkühlung im Pool. Außerdem erwies sich das als ideal, wenn jemand von uns krank war, da wir so nicht alle drei an das Zimmer gebunden waren. Dadurch konnte zumindest einer von uns mit ihr planschen und spielen gehen.
Um lange Anfahrtswege zu vermeiden, haben wir immer darauf geachtet, dass die Unterkunft relativ zentral gelegen ist und sich in der Nähe der Sehenswürdigkeiten befindet, die wir uns im Voraus rausgesucht hatten.
Das Angebot an Hotels und Unterkünften in ganz Thailand ist umfangreich und äußerst vielfältig. Von Hostels und Low-Budget-Hotels über erschwingliche Mittelklassehotels bis hin zu luxuriösen All-Inclusive-Unterkünften ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Neben der Menge an Hotels gibt es natürlich auch noch mehr als genügend Unterkünfte wie Häuser oder Villen zur Selbstversorgung. Auf den Plattformen wie Airbnb oder Booking findest du mit Sicherheit die passende Unterkunft für deine Bedürfnisse.
Hier eine kleine Übersicht der für uns schönsten und komfortabelsten Unterkünfte:
Gut zu wissen: Bei der Suche und Buchung von Unterkünften haben wir immer nur zwei Erwachsene angegeben, da Kinder bis zum Alter von 2 Jahren in der Regel kostenlos übernachten dürfen.
Was haben wir uns für Gedanken vor unserem ersten Langstreckenflug mit Baby gemacht. Wird sie den Druckausgleich gut hinbekommen (funktioniert übrigens mit einem Schnuller sehr gut), wird sie schlafen und wie wir sie die lange Zeit auf engstem Raum beschäftigen könnten (sie krabbelte zu diesem Zeitpunkt schon). Außerdem machten wir uns Gedanken darüber, wie unsere Sitznachbarn reagieren würden, wenn sie häufig oder längere Zeit weinen würde. Am Ende stellte sich heraus, dass alles halb so wild war. Wir kamen zwar völlig erschöpft in Bangkok an, da sie fast pausenlos unsere Aufmerksamkeit erforderte, was uns jedoch bereits im Voraus klar war.
Generell sollte man sich als Eltern öfter ins Gedächtnis rufen, sich zu entspannen, denn meistens spiegelt sich die Ruhe der Eltern in ihren Kindern wider. Versuche daher den Flug nicht als Hürde zu sehen, sondern bereits als Teil deiner Reise.
Kinder bis zu einem Alter von zwei Jahren benötigen im Flugzeug keinen eigenen Sitzplatz, doch aus Bequemlichkeit entscheiden sich viele Eltern dafür, einen zusätzlichen Platz zu buchen. Wir haben sowohl für Langstrecken- als auch für Kurzstreckenflüge nie einen eigenen Sitzplatz für unsere Tochter gebucht, sondern sie immer auf unseren Schoß genommen. Bei Start und Landung haben wir sie mit einem Loop Belt der Airline gesichert, dies ist ein extra Gurt, der am Gurt der Eltern befestigt wird – für uns war das völlig ausreichend.
Unser Tipp: Manchmal kann es günstiger sein, zwei Plätze in der Business Class zu buchen anstatt drei Plätze (für Eltern und Kind) in der Economy Class. Das war bei uns zum Beispiel auf der Strecke von München nach Bangkok der Fall.
Beim Thema Spielzeug möchten wir keine konkreten Empfehlungen abgeben, da jedes Kind in seiner Entwicklung individuell ist. Wir können lediglich berichten, was wir für unsere Tochter dabei hatten und womit sie zumindest für einige Zeit gut beschäftigt war.
Für sie waren Bücher mit Gesichtern, eine kleine Puppe (besonders das Gesicht), Rasseln, Spinner-Spielzeug und alles, was Mama und Papa in der Hand hatten, besonders interessant. Zudem fand sie es äußerst spannend, sämtliche Beutel und Taschen von uns auszuräumen.
Zum Essen hatten wir über einen Liter Wasser für die Flaschennahrung sowie zwei Gläschen dabei.
Wir wurden zwar an der Sicherheitskontrolle rausgezogen, als sie jedoch unsere Tochter sahen, gaben sie uns unsere Tasche ohne Rückfragen zurück.
Während des Fluges wurde uns mehrmals angeboten, sowohl die Flasche als auch die Gläser aufzuwärmen. Insgesamt haben wir festgestellt, dass das Servicepersonal an Bord äußerst zuvorkommend mit den kleinsten Passagieren und ihren Bedürfnissen umgeht.
Bei einem medizinischen Notfall musst du in Thailand definitiv keine Angst davor haben, dich von einem Arzt oder in einer Klinik behandeln zu lassen. Gerade in den Tourismuszentren wie beispielsweise Bangkok, Phuket und Koh Samui gleichen die Krankenhäuser dem westlichen Standard. Unserer Erfahrung nach sind sie teilweise sogar moderner als in Deutschland und anderen Ländern Europas. Daher ist es im Ernstfall ratsam, lieber einmal mehr sich ärztlichen Rat zu holen, besonders wenn es um die Gesundheit deines Babys geht.
Das Angebot in den Apotheken ist ebenfalls sehr gut und vor allem preiswert. Du findest hier sicherlich alles, was du benötigst.
Neben einer schnellen medizinischen Behandlung darf die Bezahlung der Kosten für diese Behandlung sowie Medikamente nicht außer Acht gelassen werden, denn dies ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Diese Kosten werden nicht von den deutschen gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen. Deshalb war für uns der Abschluss einer privaten Auslandskrankenversicherung im Voraus unverzichtbar.
Über Check24 haben wir die Versicherungen verglichen und anschließend die für uns passende abgeschlossen.
Die Versicherung kostet in der Regel nur einen geringen Betrag pro Jahr und im Ernstfall ist sie jeden Euro wert.
Unser Tipp: Achte beim Abschluss unbedingt darauf, dass ein Vollschutz ohne Summenbeschränkung sowie im Fall einer schweren Erkrankung der Rücktransport inbegriffen ist! Zudem ist es wichtig, alle Belege der medizinischen Behandlung sowie die Quittungen für benötigte Medikamente, für die du in Vorkasse getreten bist, aufzubewahren, um diese im Anschluss bei deiner Versicherung geltend machen zu können bzw. einen Nachweis darüber zu haben.
Alle weiteren Infos haben wir in unserem separaten Beitrag „Thailand Reiseplanung – Tipps & Allgemeines für deine Thailandreise“ festgehalten.
Über dieses Thema haben wir uns vermutlich im Voraus die meisten Gedanken gemacht. Neben der Flaschennahrung hatten wir bereits mit Beikost (Baby-led Weaning + Obstgläschen) begonnen. Dadurch stellten wir uns sowohl die Frage, ob es das passende Milchpulver gibt, als auch nach gesunden, altersgerechten Speisen für unsere Tochter und falls ja, wo wir diese bekommen konnten.
Auch in diesem Punkt hatten wir uns im Voraus viel zu viele Gedanken gemacht, denn ja, auch in Thailand gibt es Babys, die ebenfalls etwas zum Essen benötigen.
Eine Auswahl an Milchpulvern, Breipulvern (meist auf Reisbasis), Quetschies sowie gelegentlich ein paar Obstgläschen (kaum Auswahl) findest du in den großen Supermärkten wie Big C und Lotus’s. In den kleinen Läden im Zentrum gibt es meist nur Milchpulver.
Was es hingegen nicht gibt, ist PRE-Nahrung, da die Milchnahrung in Thailand mit der in Deutschland vergleichbaren Folgemilch beginnt. Solltest du dein Baby ausschließlich mit PRE-Nahrung versorgen wollen, solltest du diese von zuhause mitbringen. Generell empfehlen wir, zumindest für den Anfang Nahrung von zuhause mitzunehmen, um deinen kleinen Schatz langsam an die dortige Nahrung zu gewöhnen. Du darfst nicht außer Acht lassen, dass dein Baby vermutlich mit Jetlag, den hohen Temperaturen und den vielen neuen Reizen erst einmal genug zu tun hat.
In Thailand enthalten leider viele Babyprodukte Zucker. Daher wirf vor deinem Kauf immer einen kurzen Blick auf die Inhaltsstoffe. Diese sind nicht immer auf Englisch, doch mit der Kamerafunktion von Google Translator kannst du die thailändischen Texte zumindest grob übersetzen.
Wer das Essen für sein Baby gerne selbst zubereitet, findet in den Supermärkten nahezu alles, was es an Basics in Deutschland ebenfalls gibt, wie beispielsweise Haferflocken, Nudeln, Reis, Kartoffeln, frisches Fleisch, Naturjoghurt ohne Zucker, jede Menge Obst und vieles mehr. Für die Zubereitung benötigst du jedoch eine Unterkunft mit Küche, was für uns oft nicht in Frage kam, da die Auswahl der Unterkünfte dadurch sehr eingeschränkt ist (Aparthotels sind in Thailand nicht üblich). Deshalb haben wir uns meist für die bequemere Variante entschieden und gingen zum Essen. Dabei durfte unsere Tochter alles von unserem Teller essen, solange es nicht zu stark gewürzt oder zu hart war.
In Restaurants kannst du durchaus nachfragen, ob du für deinen Liebling etwas extra gekochtes Gemüse ohne Gewürz und Soße bekommst. Da die Thais sehr kinderfreundlich sind, machen sie das in der Regel sehr gerne.
Was immer problemlos geht ist frisches Obst, welches du an jeder Ecke zu kaufen findest.
Generell galt für uns – nicht nur in Thailand, sondern während unserer gesamten Reise durch Südostasien – die Devise “Boil it, cook it, peel it, or forget it“.
Getrunken haben wir nur gekauftes Wasser und niemals Leitungswasser.
Die Trinkflaschen unserer Tochter haben wir natürlich mit Leitungswasser gewaschen, jedoch regelmäßig mit kochendem Wasser ausgespült bzw. abgekocht.
Windeln und Feuchttücher gibt es in Thailand zur Genüge. Eine kleinere Auswahl und entsprechend kleinere Verpackungseinheiten sind in jedem 7-Eleven zu finden. In den großen Supermärkten von Big C und Lotus gibt es eine deutlich größere Auswahl sowie größere Packungen. Wenn du auf der Suche nach einer vergleichbaren „Pampers-Qualität“ bist, solltest du die Windeln der Marke Mamypoko testen. Der Preis ist fast derselbe wie für eine Packung Pampers, also für thailändische Verhältnisse relativ teuer.
Die günstigere Alternative, aber unserer Meinung nach mindestens genauso gut, sind die Windeln der Marke BabyLove.
Für diejenigen, die unbedingt Windeln mit seitlichen Tapes, wie sie aus Deutschland bekannt sind, bevorzugen, ist es wichtig, beim Kauf darauf zu achten, da die Mehrheit der thailändischen Windeln Windel-Pants sind. Für uns war es anfangs eine kurze Umstellung, aber wir haben uns ziemlich schnell gut damit arrangiert.
In Thailand sind Schwimmwindeln praktisch nicht erhältlich. Daher empfehlen wir dir, eine wiederverwendbare Schwimmwindel aus Deutschland mitzubringen.
Wickeltische sind außerhalb der großen Einkaufszentren in Thailand selten zu finden. Deshalb haben wir oft improvisiert und schnell im Restaurant auf einer Eckbank, in einer ruhigen Seitenstraße oder auf einer Parkbank gewickelt. Not macht erfinderisch. Umso dankbar waren wir in diesen Situationen über unsere abwaschbare Wickelunterlage, die sich als echter Allrounder und Must-have entpuppte.
Das Waschen von Wäsche ist in Thailand super unkompliziert. An praktisch jeder Ecke findet man einen Wäscheservice (Laundry Service).
Im Voraus hatten wir Berichte gelesen, dass Leute ihr eigenes Waschmittel mitnehmen, da einige Wäschereien in Thailand nur mit kaltem Wasser waschen. Damit die Flecken verschwinden, werden scheinbar Bleiche/Chlor verwendet. Zusätzlich verwenden sie reichlich Weichspüler und Duftstoffe. Kann, muss aber nicht!
Da man mit Baby/Kleinkind seine Wäsche sehr oft waschen muss und wir defintiv keine Zeit und Lust hatten, selbst im Waschsalon mit unserem aus DE mitgebrachten Waschmittel zu waschen, haben wir den Laundry Service meist zweimal die Woche in Anspruch genommen. Unser Fazit: Es gibt sowohl gute als auch weniger gute Wäschereien, ähnlich wie in Deutschland. In der Regel wurde unsere Wäsche immer gut gereinigt, behielt ihre Farbe und roch meist nicht nach starken Duftstoffen. Daher dürfte unsere Tochter vermutlich nicht einmal bemerkt haben, dass ein anderes Waschmittel verwendet wurde. Falls doch, hatten wir nicht den Eindruck, dass sie damit ein Problem gehabt hätte.
Die Wäsche wird per Kilo abgerechnet. Je nach Stadt bzw. Touristenregion zahlt man für das Kilo Wäsche zwischen 30 – 60 THB.
Das Thema Sonnen- und Mückenschutz wird bei Kleinkindern oft nicht stark diskutiert, da sie einfach eingecremt oder eingesprüht werden. Bei Babys hingegen gehen die Meinungen hierzu öfter auseinander. Für die einen kommt nur der physische Schutz wie geeignete Kleidung und Moskitonetze in Frage, während andere zusätzlich auf chemische Mittel wie Sonnencreme und Mückenspray zurückgreifen.
In Deutschland mag physischer Schutz durchaus ausreichend sein. In den Tropen hingegen war er für uns nicht ausreichend genug. Von morgens bis abends schien meist die Sonne. Natürlich nutzten wir jedes Schattenplätzchen und vermieden die Mittagssonne. Dennoch war es nicht immer möglich, unsere Tochter nur im Schatten spielen zu lassen. Allein beim Planschen im Meer oder am Strand war sie praktisch immer der Sonne ausgesetzt.
Dasselbe war der Fall, wenn wir unterwegs waren. Im Buggy als auch in der Trage war sie immer der Sonne ausgesetzt, obwohl wir sie zusätzlich mit einem dünnen Tuch bedeckt hatten. Aus diesem Grund haben wir sie eingecremt, wann immer wir es für notwendig hielten. Lange Kleidung kam für uns nur abends infrage, da wir tagsüber selbst luftige Kleidung als zu warm empfanden und unserer Tochter das nicht zumuten wollten. Selbst mit einem kurzärmeligen Body bekleidet schwitzte sie oft stark.
Im Wasser trug sie zusätzlich längere UV-Badekleidung. Etwas, auf das wir nicht mehr verzichten möchten, ist ihre Baby-Sonnenbrille. Anfangs hatten wir Bedenken, dass sie sie nicht lange tragen würde. Doch anscheinend waren ihr, wie uns auch, die Lichtverhältnisse oftmals viel zu grell, sodass sie die Sonnenbrille aufbehielt und es ihr sogar richtig Freude bereitete. Für den passenden Sitz sorgte das dazugehörige Gummiband.
Um das Risiko einer Dengue- oder Malariainfektion zu reduzieren, haben wir sie zusätzlich mit einem Mückenschutzmittel eingesprüht oder eingecremt. Sowohl die Mückenschutzlotion als auch das Spray haben wir vor Ort gekauft. Diese sind praktisch in fast jedem Supermarkt erhältlich. In einigen Restaurants bot uns das Personal auch Mückenschutzspray an, was darauf schließen lässt, dass sie es ebenfalls nutzen.
Wir hatten sowohl einen leichten und kompakten Reisebuggy als auch eine Trage dabei. Diese Entscheidung erwies sich in unserem Fall als goldrichtig.
Den Reisebuggy hatten wir speziell für unsere Südostasienreise angeschafft.
Beim Kauf war es uns besonders wichtig, dass er alle für uns relevanten Funktionen erfüllte, wie etwa eine Liegeposition, ein Sonnenverdeck und einen geräumigen Ablagekorb. Zudem sollte er preiswert, handlich und vor allem leicht sein. Der Sportbuggy von Hauck erfüllte all diese Kriterien und erwies sich unterwegs als vielseitiger Begleiter.
Gab es mal keinen Hochstuhl, nutzten wir einfach den Buggy. Hier konnte sie ruhig und sicher sitzen, um zu essen. Anschließend konnten wir sie dort mit Spielzeug für ein paar Minuten beschäftigen, sodass Mama und Papa einigermaßen in Ruhe essen konnten.
Da die meisten Airlines bis zu zwei Kindersperrgepäckstücke kostenlos transportieren, konnten wir den Buggy problemlos bis zur Kabine mitnehmen.
Trotz Buggy kam unsere Trage von Manduca mindestens genauso häufig zum Einsatz.
Insbesondere in Großstädten wie Bangkok oder Chiang Mai empfanden wir es als nahezu unmöglich, entspannt mit dem Kinderwagen durch die Stadt zu fahren. Hinzu kommt, dass die öffentlichen Verkehrsmittel zu Stoßzeiten derart überfüllt sind, dass du mit einem Kinderwagen schlicht keinen Platz zum Mitfahren findest.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Reizüberflutung sowie die fehlende emotionale Sicherheit für das Baby. In den ersten Wochen suchte unsere Tochter aufgrund der Vielzahl neuer visueller und akustischer Eindrücke intensiv unsere Körpernähe. Die Trage war für sie von Geburt an bereits ein Ort der Sicherheit und des Wohlbefindens. Dies half ihr, die zahlreichen neuen Eindrücke stressfrei aufzunehmen und zu verarbeiten. Wenn es ihr zu viel wurde, konnte sie in der Trage problemlos „in Sicherheit“ ein kleines Schläfchen einlegen.
Ein großer Vorteil der Trage ist, dass sie sehr handlich und leicht ist, sie im Koffer oder Backpack nur wenig Platz benötigt und nicht sonderlich ins Gewicht fällt. Zudem hat man im Vergleich zum Kinderwagen immer die Hände frei.
Beim Thema Fortbewegung mit Babys/Kleinkindern in Thailand gehen die Meinungen oftmals sehr weit auseinander. Was aus deutscher Sicht als absolutes No-Go gilt, ist für Thais möglicherweise normal. Deshalb ist es uns an dieser Stelle besonders wichtig zu betonen, dass wir hier lediglich unsere Erfahrungen sowie Meinungen teilen. Letztendlich liegt es allein bei dir zu entscheiden, ob dies auch für dich die richtige Wahl ist.
In Thailand, wie auch in anderen Ländern Südostasiens ist es üblich, dass Kinder jeden Alters oft ohne Kindersitz im Auto mitfahren. Bestellst du dir ein Taxi, Grab, Bolt oder Ähnliches kannst du also davon ausgehen, dass dieses mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keinen Kindersitz dabeihaben wird. In diesem Fall musst du dein Kind auf den Schoß nehmen und gut festhalten.
Allerdings bedeutet dies nicht, dass es in Thailand keine Kindersitze gibt. Wenn du im Voraus einen Transfer, zum Beispiel für längere Strecken oder zum Flughafen buchst, bieten viele Anbieter auf Nachfrage einen Kindersitz an. Oftmals wird dafür eine kleine Gebühr erhoben.
Gleiches gilt auch beim Buchen eines Mietwagens. Hier haben wir ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass auf Anfrage und gegen eine geringe Gebühr Babyschalen oder Kindersitze dazugebucht werden können.
Jeden Kindersitz, den wir erhalten haben, wurde über das 3-Punktgurt-System befestigt, da Isofix in Thailand nicht bekannt oder noch nicht verbreitet ist. Für uns war das völlig ausreichend.
Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass es sich um einfache Kindersitze bzw. Babyschalen handelt. Erwarte also nicht, wie zu Hause, einen Sitz mit allen möglichen Funktionen und Extras.
Wenn dir das ein zu hohes Risiko ist, solltest du in Betracht ziehen, deinen eigenen Kindersitz mitzunehmen. Bedenke jedoch, dass der Sitz möglicherweise nur für kurze Zeit genutzt wird und dann ungenutzt in deiner Unterkunft steht. Wenn du weiterreist und fliegst, kann es sein, dass du den Kindersitz als Sperrgepäck gegen eine zusätzliche Gebühr aufgeben musst.
Übrigens: Es gibt zwar eine gesetzliche Anschnallpflicht, jedoch wird diese in der Regel nur beachtet, wenn man in eine Polizeikontrolle gerät.
Was für viele vielleicht noch besorgniserregender ist als das Autofahren ohne Anschnallen und Kindersitz, ist das Roller fahren mit Baby oder Kleinkind. Für die Thais ist dies jedoch völlig normal. Oft fahren sie nicht nur mit einem Kind, sondern mit zwei oder mehr auf dem Roller. Die Kleinsten halten sie oft einfach nur auf dem Arm.
Zugegebenermaßen haben wir uns in Deutschland, da wir das Thema zuerst aus der deutschen Perspektive betrachteten, viele Gedanken darüber gemacht. Da wir jedoch selbst einen Roller besitzen und erfahrene Fahrer sind, haben wir bereits zu Hause beschlossen, dass wir, wenn wir uns vor Ort sicher fühlen und es sich richtig anfühlt, genauso wie die Einheimischen auch mit unserem Baby Roller fahren werden.
Bis auf Bangkok sind wir während unserer Zeit in Thailand innerorts überall mit dem Roller gefahren. Wir hatten keine brenzligen Situationen während der gesamten Reise, da wir stets vorausschauend und sehr verantwortungsbewusst gefahren sind. Ab Einbruch der Dämmerung haben wir versucht, das Rollerfahren zu vermeiden, wenn es möglich war. Unsere Tochter war immer in der Trage und “saß” zwischen uns. Ihre Arme und Beine waren mit einem Tuch vor der Sonne geschützt, dass wir mit Wäscheklammern an uns befestigt hatten. Einen Helm in ihrer Größe konnten wir zu diesem Zeitpunkt in Thailand nicht finden. Später, während unserer Elternzeitreise, haben wir einen passenden Helm für sie gefunden, als sie ein Jahr alt war.
Im Voraus hatten wir gelesen, dass einige Eltern Fahrradhelme aus Deutschland für ihre Kleinsten mitbringen. Vor Ort haben wir jedoch kein Kind damit fahren sehen. In der Regel hatten die Kleinsten keinen Helm auf.
Sämtliche weiteren Informationen, die du beim Mieten eines Rollers beachten solltest, sowie wichtige Hinweise zu deiner Sicherheit, sind in unserem Beitrag “Roller mieten in Thailand – hilfreiche Tipps & Informationen” ausführlich für dich festgehalten.
Unsere detaillierte Packliste für eine Reise mit Baby nach Thailand oder Südostasien haben wir in unserem Beitrag „Packliste für eine Reise mit Baby durch Asien“ zusammengestellt. Wir hoffen, dass sie dir bei deinen eigenen Reisevorbereitungen hilfreich sein kann.
Zu guter Letzt – ihr seid nicht die Einzigen, die mit Baby in Thailand unterwegs sind. Wir haben dort viele andere deutschsprachige Familien getroffen, deren Babys teilweise erst 2 oder 3 Monate alt waren. Unsere Tochter hatte so neben den thailändischen Babys/Kindern jede Menge deutschsprachige Spielkameraden und wir fanden gleichgesinnte Eltern, mit denen wir uns austauschen konnten.
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