Albanien ist ein Land, das lange im Schatten anderer Reiseziele stand und nun völlig zurecht immer mehr an Beliebtheit gewinnt. Wilde Berglandschaften laden zum Wandern ein, verschiedene Strände mit kristallklarem Wasser bieten ideale Bedingungen zum Baden, und lebendige Städte sorgen für kulturelle Abwechslung. Dazu kommt ein wirklich noch sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Doch eignet sich Albanien auch für eine Reise mit Baby oder Kleinkind? Unsere Antwort: absolut!
Für uns stand schnell fest: Wir wollten Albanien möglichst in seiner ganzen Vielfalt erleben. An einem Ort zu bleiben, kam daher nicht infrage. Also machten wir uns mit unserer damals gerade zwei Jahre alten Tochter auf den Weg und reisten quer durchs Land.
In diesem Beitrag teilen wir unsere Erfahrungen, unsere Route sowie persönliche Highlights mit dir. Vielleicht findest du darin genau die Inspiration oder die praktischen Tipps, die dir deine eigene Reiseplanung mit Baby oder Kleinkind erleichtern.
Für alle, denen Komfort, Flexibilität, Sicherheit und auch Zeitersparnis wichtig sind, ist der eigene Mietwagen unserer Meinung nach die beste Wahl.
Von öffentlichen Verkehrsmitteln in Albanien raten wir besonders Familien mit kleinen Kindern eher ab. Die Fahrpläne sind oft unzuverlässig, die Verbindungen nicht immer leicht nachvollziehbar, und viele Orte wie abgelegene Strände oder Bergregionen werden gar nicht angefahren.
Für uns war der Mietwagen ein absolutes Muss. Nicht nur, weil unsere Tochter im eigenen Kindersitz sicher angeschnallt war, sondern auch, weil wir dadurch im Vergleich zu den öffentlichen Verkehrsmitteln viel wertvolle Zeit gespart haben, völlig unabhängig unterwegs waren und fast jeden Ort im Land problemlos erreichen konnten.
Wir haben unseren Mietwagen im Voraus über billiger-mietwagen.de gebucht. Die Abwicklung vor Ort am Schalter verlief problemlos, sodass wir direkt losfahren konnten.
Weitere Infos zum Autofahren in Albanien sowie unseren Erfahrungen findest du in den Beiträgen:
Wir haben insgesamt 14 volle Tage in Albanien verbracht, was unserer Meinung nach völlig ausreichend war. So konnten wir alle für uns interessanten Sehenswürdigkeiten entdecken und hatten trotzdem genug Zeit, um entspannt am Strand oder am Pool zu baden.
Wer zusätzlich auch den Norden des Landes erkunden möchte (inkl. Wandertouren), sollte entweder etwas mehr Zeit einplanen oder an anderer Stelle bewusst Abstriche machen.
Unsere Unterkunft: Hotel Ikona
Empfohlener Aufenthalt: 2 bis 4 Tage
Bislang landen alle internationalen Flüge des Landes am Flughafen von Tirana. Dort angekommen kauften wir uns zuerst eine SIM-Karte, um direkt Google Maps nutzen zu können, holten unseren Mietwagen ab und machten uns damit auf den Weg in den Norden des Landes. Shkodra liegt etwa eineinhalb Autostunden von Tirana entfernt.
Da wir erst am Abend in Shkodra ankamen, fuhren wir direkt zu unserer tollen Unterkunft, die wir wärmstens empfehlen können. Sie liegt mitten in der Altstadt, bietet großzügige Zimmer, ein inbegriffenes Frühstück und einen privaten Parkplatz. Parken im Stadtzentrum ist schwierig, daher war der private Parkplatz Gold wert.
Von unserer Unterkunft aus konnten wir Shkodra bequem zu Fuß erkunden. Die kleine Stadt ist zwar keine typische Sightseeing-Stadt, denn es gibt nur wenige Highlights zu entdecken. Doch das stört kaum, denn die meisten Reisenden kommen vor allem hierher, um Ausflüge in die umliegende Region mit ihrer beeindruckende Natur zu unternehmen. Nicht ohne Grund wird Shkodra deshalb oft als Tor zu den albanischen Alpen bezeichnet.
Die charmante Altstadt hat uns besonders am späten Nachmittag bzw. am Abend sehr gut gefallen. Dann stellen die zahlreichen Bars und Restaurants ihre Tische und Stühle bis auf die Straße, angenehme Musik begleitet das bunte Treiben, und die Gassen füllen sich spürbar mit Leben.
Sowohl Einheimische als auch Touristen flanieren entspannt durch die Straßen, genießen das Essen im Freien oder lassen den Tag bei einem Drink ausklingen. Mit Einbruch der Dunkelheit sorgen die vielen Lichter der Stadt für eine stimmungsvolle Atmosphäre und verleihen Shkodra ein ganz besonderes Flair.
Für die Stadt selbst reicht in der Regel ein halber Tag aus. Wer allerdings wandern oder Ausflüge in die Umgebung unternehmen möchte, sollte auf jeden Fall länger bleiben. Wir selbst waren zwei Nächte in Shkodra, hätten jedoch gut noch einen weiteren Tag dranhängen können.
Die auf einem steilen, felsigen Hügel erbaute Burg Rozafa ist die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt. Sie liegt südlich von Shkodra und ist am besten mit dem Auto erreichbar. Vom Parkplatz aus führt ein rund 130 Höhenmeter langer Anstieg hinauf zur Burg.
Da die Wege auch innerhalb der Burgmauern uneben und nicht asphaltiert sind empfehlen wir, lieber eine Trage statt eines Buggys zu nutzen.
Oben angekommen, wird man mit einem herrlichen Panoramablick über Shkodra und die Flüsse Kir und Drin belohnt.
Da die Burg Rozafa keine offizielle Website hat, findest du aktuelle Öffnungszeiten und Eintrittspreise nur direkt vor Ort.
Während unseres Besuchs im Juni war die Burg täglich von 9 bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostete ca. 4 € für Erwachsene, Kinder sind kostenlos.
Etwa 9 km außerhalb von Shkodra liegt die beeindruckende Ura e Mesit – die älteste erhaltene osmanische Steinbrücke Albaniens. Ihre dreizehn eleganten Bögen erstrecken sich über eine Länge von 108 m und überspannen den Fluss Kir – ein wirklich lohnenswerter Anblick!
Wer möchte, kann nach einem Spaziergang über die Brücke auch hinunter zum Fluss gehen und sich im sehr kalten, aber kristallklaren Wasser erfrischen. Allerdings ist der Weg dorthin steil, steinig und nicht ausgebaut, was ihn für Familien mit kleinen Kindern eher ungeeignet macht.
In den heißen Sommermonaten (Juli bis September) kann der Fluss austrocknen.
Der Besuch der Brücke ist kostenlos. Aufgrund des steinigen und unebenen Untergrunds empfehlen wir, hier lieber eine Trage statt eines Buggys zu nutzen.
Der Skutarisee liegt an der Grenze zwischen Albanien und Montenegro und ist der größte See des Balkans. Auf albanischer Seite erreicht man ihn am besten über das kleine Dorf Shiroka, nur wenige Kilometer von Shkodra entfernt.
Entlang der Uferpromenade gibt es einige kleine Restaurants mit Seeblick. Die Atmosphäre ist ruhig und entspannt – für uns fast ein wenig zu verschlafen.
An den Zugängen zum Wasser fanden wir leider viele Glasscherben zwischen den Steinen und stellenweise auch recht viel Müll. Zum Baden mit Kindern ist der See aus unserer Sicht daher weniger geeignet.
Wenn du nicht baden möchtest, reicht ein kurzer Besuch von etwa zwei Stunden völlig aus.
Für alle, die gerne mit Baby oder Kleinkind wandern, bietet sich ein Tages- oder besser noch Zweitagesausflug ins Bergdorf Theth an. Der kleine, abgelegene Ort mitten in den albanischen Alpen gilt als echtes Wanderparadies und wird von vielen sehr empfohlen.
Eigene Erfahrungen können wir leider nicht teilen, da uns Wandern mit Kleinkind zu anstrengend erschien und wir uns deshalb gegen diesen Ausflug entschieden haben.
Einen Tagesausflug ins Shala-Tal haben wir zeitlich leider nicht mehr geschafft – er steht aber ganz oben auf unserer Liste fürs nächste Mal.
Das Tal erreichst du nur per Boot über den Koman-Stausee. Die Tour startet meist am Fährhafen Koman, etwa 1,5–2 Stunden von Shkodra entfernt. Schon die Fahrt durch den fjordähnlichen See mit steilen Felswänden und türkisgrünem Wasser soll ein echtes Highlight sein.
Am Ziel erwartet dich der Shala-Fluss (Lumi i Shales) mit kristallklarem, eiskaltem Wasser – perfekt zum Abkühlen oder Entspannen. Vor Ort gibt es einfache Restaurants und kleine Kiesstrände.
Unsere Unterkunft: Vilma Apartment
Empfohlener Aufenthalt: 2 bis 3 Tage
Von Shkodra ging es für uns weiter ins rund vier Autostunden entfernte Berat, das im Landesinneren Albaniens liegt.
Unsere Unterkunft, ein modernes und geräumiges Apartment, befand sich am Ende der Fußgängerzone, direkt gegenüber vom bekannten Fünf-Sterne-Hotel Colombo. Auch diese Unterkunft können wir absolut weiterempfehlen.
Im Vergleich zu vielen Unterkünften in der historischen Altstadt bietet sie einen entscheidenden Vorteil: Parkplätze direkt vor der Tür. So musst du dein Gepäck nicht mühsam durch enge, steile Gassen schleppen.
Die Stadt konnten wir von unserer Unterkunft aus bequem zu Fuß erkunden. Kleine Supermärkte für den täglichen Bedarf sowie ein Spielplatz befanden sich ebenfalls ganz in der Nähe.
Unser Sightseeing-Programm starteten wir mit einem Blick von oben, denn wo bekommt man sonst einen besseren Überblick über eine Stadt als von oben? Der perfekte Ort dafür: das Gelände der Burg von Berat (Kalaja).
Die Burg Kalaja gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt und befindet sich auf einem der höchsten Punkte Berats. Der Aufstieg zu Fuß kann allerdings ziemlich schweißtreibend sein – besonders in den Sommermonaten.
Wir empfehlen deshalb, sehr früh morgens aufzubrechen und unbedingt genug Wasser mitzunehmen. Bei unserem Besuch im Juni hatte es bereits am Morgen rund 30 °C, daher entschieden wir uns, die Strecke nach oben bis kurz vor die Burgmauern mit dem Auto zu fahren und „nur“ die letzten, dennoch schweißtreibenden Meter zu Fuß zurückzulegen.
Da die Wege innerhalb des weitläufigen Burggeländes ebenfalls steil, uneben und nicht asphaltiert sind, raten wir auch hier: Lieber eine Trage als einen Buggy mitnehmen.
Der Eintritt zur Burg ist kostenlos, und du kannst das gesamte Gelände auf eigene Faust erkunden. Beschilderungen oder Infotafeln gibt es allerdings kaum.
Innerhalb der alten Steinhäuser lebt noch immer eine kleine Gemeinschaft, die dort unter anderem Restaurants und eine Handvoll Hostels betreibt.
Von der Aussichtsplattform hast du einen fantastischen Blick über ganz Berat sowie den Osum-Fluss.
Etwas weiter oben auf dem Gelände findest du außerdem die Überbleibsel der Roten Moschee sowie die Kisha Shën Triadha (Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit).
Für deinen Besuch solltest du etwa zwei Stunden einplanen.
Gut zu wissen: Auf dem gesamten Gelände gibt es kaum Schatten – denk also unbedingt an Sonnenschutz und ausreichend Wasser für dein Kind.
Wieder zurück unten in der Stadt machten wir uns zu Fuß auf den Weg, um Berats Altstadt zu erkunden.
Diese ist durch den Osum-Fluss in zwei historische Viertel geteilt: Mangalem, das sich direkt unterhalb der Burg befindet, und Gorica auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses.
Das Altstadtviertel Mangalem mit seinen historischen, osmanisch geprägten Häusern, die terrassenartig in den Hang gebaut wurden, wird auch als „Stadt der 1000 Fenster“ bezeichnet. Die Häuserfassaden mit den vielen Fenstern sind wirklich beeindruckend und daher sowohl bei Tag als auch abends, wenn die Lichter angehen, ein echtes Highlight.
Ein Spaziergang durch das Viertel lohnt sich besonders am späten Nachmittag oder frühen Abend. Dann ist es nicht mehr so heiß, und das warme Licht verleiht der Altstadt eine ganz besondere Stimmung.
Die Wege durch Mangalem sind steinig, oft uneben und führen über viele Treppen. Asphalt sucht man hier vergeblich, doch genau das macht den besonderen Charme dieses Stadtteils für uns aus.
Zwischen den Häusern und entlang der Gassen wachsen immer wieder Weinreben, die sich über Mauern und Fassaden ziehen – ein schönes, typisches Bild.
Auch einige kleine Unterkünfte befinden sich direkt in diesem Viertel – ideal für alle, die authentisch wohnen möchten.
Mitten in den Gassen von Mangalem findest du einen Restauranttipp, der mittlerweile weit über Berat hinaus bekannt ist: das kleine, familiengeführte „Lilly Home Food“. Serviert wird traditionelle, albanische Hausmannskost.
Da es nur wenige Tische gibt, ist eine rechtzeitige Reservierung notwendig – am besten schon telefonisch vor der Reise. Selbst bei unserem Besuch im Juni, also noch vor der Hauptsaison, war bereits alles ausgebucht.
Auf der anderen Seite des Osum-Flusses liegt das Viertel Gorica, das du über zwei Brücken erreichst: die historische Gorica-Brücke aus dem 18. Jahrhundert etwas weiter hinten und eine moderne Brücke direkt gegenüber von Mangalem.
Gorica ist ebenfalls terrassenförmig am Hang gebaut. Die Gassen sind wie in Mangalem steinig, uneben und nicht asphaltiert. Auch hier findest du einige kleine Unterkünfte, Restaurants, und es leben noch vereinzelt Einheimische in den alten Häusern.
Insgesamt wirkt das Viertel ruhiger und weniger belebt. Viele der alten Häuser stehen leer und verfallen langsam, was wir sehr schade finden.
Ein Spaziergang lohnt sich trotzdem: Der Blick auf Mangalem und die Burg ist sehr schön, und die ruhige Atmosphäre auf dieser Flussseite hat ihren ganz eigenen Charme.
Ein ganz anderes Bild von Berat zeigt sich, wenn man am Ende der Fußgängerzone weiter in Richtung Stadion spaziert. Touristen trifft man hier kaum, dafür umso mehr Einheimische. Auch das Stadtbild verändert sich plötzlich: Auf die gepflegte, herausgeputzte Fußgängerzone folgen schlichte Wohnblocks, in denen vor allem Locals leben.
Viele Fassaden sind unverputzt. Zwischen den Häusern verlaufen zahlreiche Kabel und überall stehen parkende Autos. Im Erdgeschoss reihen sich kleine Läden aneinander, in denen vor allem die Einheimischen einkaufen.
Wir fanden diesen Spaziergang sehr spannend. Er zeigte uns eine andere Seite von Berat – weniger touristisch, dafür umso authentischer.
Unsere Unterkunft: Blue Eye Hotel
Empfohlener Aufenthalt: 3 bis 6 Tage
Von Berat fuhren wir in etwa dreieinhalb Stunden mit dem Auto nach Ksamil im Süden Albaniens. Die Strecke ist landschaftlich wirklich abwechslungsreich.
Ein Teil führt entlang des Vjosa-Flusses, dem letzten großen, frei fließenden Fluss Europas außerhalb Russlands. Danach geht es über die gut ausgebaute Rruga Ura e Kardhiqit durch das Gebirge, mit immer wieder schönen Ausblicken auf die umliegende Landschaft.
Angekommen in Ksamil, einem der bekanntesten Touristenorte des Landes. Wer auf Social Media nach Albanien-Tipps sucht, stößt schnell auf unzählige Bilder und Videos der Strände, die oft als die „europäischen Malediven“ bezeichnet werden. Klar, dass wir uns davon selbst ein Bild machen wollten.
Für vier Nächte übernachteten wir im Blue Eye Hotel, das wir wirklich empfehlen können. Es liegt mitten im Ort, sodass man viele Restaurants, Cafés und die Hauptstrände bequem zu Fuß erreichen kann – nur einige abgelegene Buchten wie Pema e Thatë liegen etwas weiter außerhalb.
Das moderne Hotel bietet geräumige Zimmer, ein Frühstück auf der Dachterrasse, einen Aufzug und einen eigenen Pool. Dieser ist zwar recht tief, aber für uns mit Kleinkind trotzdem ideal, besonders am Nachmittag nach dem Mittagsschlaf, weil ein weiterer Strandbesuch für uns einfach zu aufwendig gewesen wäre.
Besonders praktisch: der private Parkplatz. In Ksamil ist die Parkplatzsituation oft chaotisch, daher war der Stellplatz direkt am Hotel ein echter Pluspunkt.
Während unseres Aufenthalts haben wir einige Strände besucht. Ob sie wirklich die Malediven Europas sind, können wir nicht beurteilen – wir waren schließlich noch nie auf den Malediven. Was wir aber sagen können: Der Sand ist sehr fein, hell und das Wasser wirklich kristallklar.
Allerdings haben wir schnell gemerkt, dass Platz an den Stränden oft Mangelware ist. Die Buchten sind nicht besonders groß, und viele der kleineren Abschnitte gehören zu Restaurants oder Beachbars. Das heißt: Ohne eine Liege mit Sonnenschirm (die meist dicht an dicht bis kurz vor das Wasser aufgestellt sind) zu mieten, wird es schwierig. Die Preise variieren je nach Anbieter. Zwar liegen sie momentan noch deutlich unter dem europäischen Niveau, aber bei mehreren Strandtagen summiert sich das trotzdem schnell.
Ebenfalls nicht so ideal für Familien mit finden wir die laute Musik in einigen der Strandbars.
Damit du deinen Strandtag an der albanischen Riviera rundum genießen kannst, lohnt es sich, ein paar Dinge vorab zu bedenken:
Weitere Tipps und Infos für einen perfekten Strandtag findest du in unserem Beitrag „Albanien-Reise mit Baby oder Kleinkind – Tipps, Wissenswertes & unsere Erfahrungen“.
Ein Tag am Strand macht hungrig – in Ksamil hast du die Qual der Wahl. Es gibt unzählige Restaurants, meist etwas teurer als im Rest des Landes, aber im europäischen Vergleich immer noch günstig. Unser Tipp: Rrapa’s Grill Station. Trotz der Lage an der Hauptstraße ist der Geräuschpegel angenehm, das Personal superfreundlich, es gibt einen Kinderstuhl und das Essen schmeckt sehr lecker.
In der Hauptsaison findet jeden Abend ein kleiner Markt zwischen der Podabar und dem KEY-21 BURGER & GRILL statt. Dort kannst du allerlei Souvenirs und handgefertigte Stücke entdecken.
Gut zu wissen: Am Wochenende wird es vor allem in den Abendstunden im gesamten Ort richtig voll. Dann strömen viele Touristen aus den umliegenden Orten hierher – entweder um die lebhafte Atmosphäre zu genießen oder um bis spät in die Nacht zu feiern.
Unser Fazit zum Touristenhotspot Albaniens: Ksamil kann man sich ruhig einmal anschauen. Allein schon wegen der traumhaften Strände, die ihren ganz eigenen Charakter haben. Familien mit Kindern würden wir jedoch nicht empfehlen, den Großteil ihres Urlaubs hier zu verbringen. Dafür hat das Land noch so viele weitere Highlights und wunderschöne Strände zu bieten, die oft ruhiger und weitläufiger sind.
Der größere Nachbarort liegt nur etwa 20 Minuten mit dem Auto von Ksamil entfernt. Auch hier findest du schöne Strände, die meisten allerdings ebenfalls in Privatbesitz. Die besten Badestrände kannst du ganz einfach über Google Maps ausfindig machen. Wir haben den kostenlosen Stadtstrand direkt an der Promenade getestet: Er ist zwar eher steinig, aber das Wasser ist glasklar und für ein paar entspannte Stunden völlig in Ordnung. Einziges Manko: Zwischen den Steinen liegen oft Glasscherben, daher unbedingt Wasserschuhe einpacken! Auch Sonnenschirm und Handtücher bzw. Bodenmatten musst du selbst mitbringen. Gebührenpflichtige Parkplätze findest du direkt hinter der Promenade.
Gut zu wissen: Von Saranda fahren auch die Fähren ins gegenüberliegende griechische Korfu – perfekt für einen spontanen Tagesausflug.
Wer Lust auf Kultur hat, dem können wir die „Stadt aus Stein“ Gjirokastra, die sich rund anderthalb Autostunden von Ksamil entfernt, empfehlen. Oben am Hang gelegen, beeindruckt sie mit ihrer historischen Altstadt, verwinkelten Gassen, alten Steinhäusern und traumhaften Ausblicken. Zwischen kleinen Läden mit handgefertigten Teppichen, Souvenirs, Musikinstrumenten und traditioneller Kleidung kannst du entspannt schlendern. Zwischendurch laden gemütliche Restaurants und Cafés zu einer Pause ein – perfekt, um kurz zu verschnaufen und das Treiben zu beobachten.
Das Highlight ist die imposante Burg, die über der Stadt thront. Von hier aus hast du einen herrlichen Blick über die Dächer Gjirokastras sowie das umliegende Tal. Innerhalb der weitläufigen Burgmauern kannst du durch verschiedene Bereiche schlendern. Die Tickets für die Burg kannst du direkt am Eingang kaufen.
Anschließend lohnt sich ein Spaziergang im oberen Teil der Stadt, gleich hinter der Burg. Dort erwarten dich weitere traditionelle Häuser und enge Gassen. Besonders sehenswert sind das Skenduli- und das Zekate-Haus. Diese historischen Wohnhäuser sind wie kleine Museen und zeigen, wie wohlhabende Familien hier vor Jahrhunderten gelebt haben.
An heißen Sommertagen empfehlen wir, Gjirokastra am Vormittag zu besuchen, denn die vielen Treppen und Anstiege können sonst schnell zur schweißtreibenden Angelegenheit werden. Den Kinderwagen kannst du getrost im Hotel oder Auto lassen. Eine Trage ist hier deutlich praktischer. Sonnenschutz und ausreichend Wasser gehören für uns unbedingt ins Gepäck, besonders wenn du die Burg besichtigen möchtest.
Auf dem Rückweg von unserem Ausflug nach Gjirokastra legten wir noch einen Stopp bei einem der bekanntesten Naturwunder Albaniens ein – dem Blue Eye (Syri i Kaltër). Hier entspringt ein eiskalter Fluss aus den Tiefen der Erde. Die Quelle ist so tief, dass ihre tatsächliche Tiefe bis heute ein Rätsel bleibt. Taucher haben bereits mehr als 50 Meter erreicht, doch wie tief das Blue Eye wirklich ist, weiß niemand. Was hingegen sofort ins Auge fällt, ist das glasklare, in allen Blautönen schimmernde Wasser.
Vom Parkplatz führt ein rund 25-minütiger Spaziergang über eine gut ausgebaute Straße, jedoch mit wenig Schatten, bis zur Quelle. Aufgrund des sonnigen Weges und der vielen Besucher empfehlen wir, das Blue Eye in den Sommermonaten früh am Vormittag oder am späten Nachmittag zu besuchen. Wer es bequemer mag, kann das Touristenzüglein nehmen, das regelmäßig zur Quelle fährt, oder sich bei einem der Anbieter einen E-Roller mieten – beides gegen Aufpreis. Der Eintritt beträgt etwa 50 Lek pro Person (Stand 2025).
Unsere Unterkunft: Seaside Residence
Empfohlener Aufenthalt: 3 bis 6 Tage
Die Fahrt von Ksamil nach Vlora führt größtenteils entlang der Küste über den Llogara-Pass – für uns eine der schönsten Strecken in ganz Albanien. Laut Navi dauert die Fahrt etwa zweieinhalb Stunden, wir haben jedoch deutlich länger gebraucht. Zu verlockend waren die Fotostopps entlang der Panoramastraße und die Gelegenheit, unterwegs noch einen Blick auf einige der traumhaften Strände rund um Himara zu werfen.
Vlora ist die drittgrößte Stadt Albaniens und ebenfalls ein beliebtes Ziel bei Touristen. Da unser Weg über den modernen Bypass Vlora führte, konnten wir bereits einen ersten Blick von oben auf die Stadt werfen. Der Ausblick über die Stadt und das Meer ist wirklich fantastisch!
Wer hierher kommt, sollte jedoch keine klassische Sightseeing- oder Shopping-Metropole erwarten. Historische Sehenswürdigkeiten gibt es nur wenige, dafür eignet sich die Stadt perfekt als Ausgangspunkt, um die traumhaften Strände der Umgebung zu entdecken.
Zwar gibt es eine kleine Fußgängerzone entlang der Hauptstraße, doch das Leben spielt sich vor allem in den zahlreichen Bars und Restaurants an der modernen, kilometerlangen Promenade ab. Hier reihen sich Lokale mit Blick aufs Meer aneinander – perfekt für einen entspannten Abend.
Für Familien mit Kindern gibt es auch ein kleines Riesenrad, sowie ein paar Fahrgeschäfte, die jeden Tag zum Sonnenuntergang öffnen.
In Vlora haben wir zum ersten Mal Xhiro erlebt, den traditionellen albanischen Abendspaziergang. Sobald die Sonne untergeht, füllt sich die Promenade mit Menschen jeden Alters. Familien, Freunde und Paare bummeln gemütlich am Meer entlang, unterhalten sich und genießen die frische Luft. In den Grünanlagen sitzen Gruppen älterer Männer, die sich dort zum Reden und Spielen treffen – ein Anblick, den wir sehr schön fanden.
Unsere Unterkunft lag in einem Gebäudekomplex direkt hinter der Promenade, sodass wir die Stadt und die Stadtstrände bequem zu Fuß erreichen und erkunden konnten.
Restauranttipp: Direkt gegenüber unserer Unterkunft liegt das Restorant Tradicional VANI. Ein authentisches, preiswertes Lokal mit unglaublich leckerem Essen, das wir wärmstens empfehlen können.
Auch in Vlora sind viele Strandabschnitte entlang der Promenade in privater Hand. Das bedeutet, dass Sonnenliegen und Schirme in der Regel nur gegen Gebühr genutzt werden können. Zum Sonnenuntergang wird es jedoch entspannter, dann stört es die meisten Betreiber nicht, wenn man sich mit dem eigenen Handtuch für ein bis zwei Stunden an ihren Abschnitt legt. Tagsüber hingegen wird regelmäßig kontrolliert.
Strandtipp: Unser absoluter Favorit der Region war der Orikum Strand. Er liegt etwa 30 Minuten vom Stadtzentrum entfernt und ist ausschließlich mit dem Auto erreichbar.
Gerade für Babys bzw. Kleinkinder ist dieser Strand ideal: Der Sand ist fein, das Wasser glasklar und der Einstieg ins Meer verläuft über viele, viele Meter sehr flach.
Es gibt dort sowohl private Bereiche als auch öffentliche Abschnitte. Wir haben meist den Strand beim Hotel Amantia besucht. Dort gibt es einen öffentlichen Teil, der selbst im Juni nie überfüllt war. Für erfrischende Getränke oder einen kleinen Snack sind wir gerne in die gemütlichen Beachbars des Hotels gegangen.
Auf dem Weg nach Orikum fährt man direkt an der Küste entlang und kommt an mehreren kleineren, dennoch sehr schönen (meist privaten) Strandabschnitten vorbei. Diese Abschnitte sind meist steinig und das Wasser wird relativ schnell tief. Daher aus unserer Sicht nicht unbedingt für Kleinkinder geeignet.
Entlang dieser Küstenlinie lässt sich gut beobachten, wie sehr sich das Land aktuell verändert. Überall entstehen neue Hotelanlagen – von großen luxuriösen Resorts bis hin zu kleineren Boutique-Hotels oder Apartments. In ein paar Jahren wird hier mit Sicherheit deutlich mehr los sein als heute.
Unsere Unterkunft: Durres Vintage Apartment
Empfohlener Aufenthalt: 2 bis 4 Tage
Von Vlora aus ging es für uns in knapp zwei Stunden nach Durres, die letzte Küstenstadt auf unserer Albanien-Rundreise. Ehrlich gesagt hatten wir keine großen Erwartungen – im Internet liest man schließlich meist nur über die traumhaften Strände im Süden Albaniens.
Doch Durres hat uns positiv überrascht: Die Küstenstadt ist charmant, lebendig und überzeugt mit einer spannenden Mischung aus Geschichte, mediterranem Flair und modernem Strandleben. Besonders gut gefallen haben uns die weitläufigen Strandabschnitte von Durres, die etwas außerhalb des Zentrums liegen. Sie sind ideal für einen entspannten Badetag.
Für alle, die Stadt und Strand verbinden möchten, können wir unsere Unterkunft im Zentrum wärmstens empfehlen: modern, top ausgestattet und nur eine Häuserreihe hinter der Promenade gelegen. Zum Strand fährt man zwar etwa 10 Minuten mit dem Auto, dafür erreicht man die Highlights der Innenstadt sowie die vielen Cafés und Restaurants ganz bequem zu Fuß. Besonders abends fanden wir das sehr praktisch. Auch der große Spielplatz an der Promenade war für uns ein tolles Extra, da er nur wenige Schritte entfernt liegt.
Das größte römische Amphitheater auf dem Balkan. Von unserer Unterkunft waren es nur rund drei Gehminuten bis dorthin.
Wer möchte, kann das Amphitheater auch von innen besichtigen. Uns hat allerdings schon der kostenlose Blick von oben vollkommen gereicht. Besonders schön: Während unseres Aufenthalts fanden abends verschiedene Veranstaltungen direkt im Amphitheater statt, was für eine ganz besondere Atmosphäre gesorgt hat.
Direkt neben dem Amphitheater liegt die Fatih-Moschee, eines der bekanntesten religiösen Bauwerke in Durres. Tagsüber ist der Platz davor meist ruhig, abends jedoch erwacht die Umgebung zum Leben: Der Platz füllt sich mit Menschen, und die Moschee erstrahlt in stimmungsvoller Beleuchtung.
Von der Stadtmauer sind heute nur noch Überreste erhalten. Besonders der Venezianische Turm ist ein beliebter Fotospot. Erwarte jedoch nichts Spektakuläres.
Die Promenade ist ideal für entspannte Spaziergänge – besonders in den Abendstunden, wenn die Temperaturen angenehm sind und die Stadt zum Leben erwacht. Ein besonderer Anziehungspunkt ist das Sfinksi-Denkmal (Sfinks), das sich direkt an der Promenade befindet. Zum Sonnenuntergang ist es ein beliebter Treffpunkt sowohl für Einheimische als auch für Touristen.
Der Boulevard ist die lebendige Einkaufsstraße von Durres. Hier findest du vor allem viele kleine lokale Geschäfte, Cafés und Boutiquen. Große internationale Fashion Labels gibt es hier nicht.
Ein Besuch lohnt sich sowohl tagsüber als auch abends nach Sonnenuntergang. Während der Boulevard tagsüber eher entspannt wirkt, verwandelt er sich am Abend in eine lebhafte Flaniermeile: Alles ist voller Menschen, die bummeln, spazieren gehen oder sich einfach zum Quatschen treffen.
Unsere Unterkunft: Green Terrace Apartments Tirana
Empfohlener Aufenthalt: 2 bis 4 Tage
Dort, wo unsere Rundreise begonnen hat, endet sie auch wieder – in der Hauptstadt Albaniens. Dieses Mal nehmen wir uns jedoch die Zeit, Tirana, nur etwa 40 Autominuten von Durres entfernt, genauer zu erkunden.
Für uns war Tirana das komplette Kontrastprogramm zum restlichen Albanien: laut, trubelig, voller Verkehr und immer in Bewegung. Zwischen hupenden Autos, moderner Architektur, alten Gebäuden und unzähligen Bars und Cafés spürt man sofort echtes Großstadtflair – ein krasser Gegensatz zu den meist entspannten Küstenorten.
Während unseres Aufenthalts erschwerte eine Hitzewelle mit rund 40 °C das Sightseeing. Trotzdem wollten wir so viel wie möglich von der Stadt erleben und es hat sich definitiv gelohnt.
HIER EINE KURZE ÜBERSICHT DER SEHENSWÜRDIGKEITEN UND HIGHLIGHTS, DIE DU WÄHREND DEINES AUFENTHALTS IN TIRANA MIT BABY ODER KLEINKIND ERKUNDEN KANNST:
Der Skanderbeg-Platz ist das Herz von Tirana und der perfekte Startpunkt für eine Erkundungstour. Rund um den Platz findest du Museen, die Oper und weitere bedeutende Gebäude. Er ist ein lebhafter Treffpunkt für Einheimische und Besucher gleichermaßen.
Die Et’hem-Bey-Moschee ist eine der bekanntesten Moscheen Albaniens und liegt direkt am Skanderbeg-Platz. Sehr schön fanden wir die farbenfrohen Fresken und kunstvollen Verzierungen.
Früher war das Blloku-Viertel nur Parteifunktionären vorbehalten, heute ist es das Szeneviertel von Tirana. Mit seinen trendigen Cafés, Bars und Restaurants eignet es sich perfekt für einen Abendspaziergang.
Die Enver-Hoxha-Pyramide wurde einst als Museum für den Diktator gebaut und dient heute als modernes Kulturzentrum. Nach der Renovierung erstrahlt sie im neuen Glanz. Über Treppen kannst du nun hinaufsteigen und von oben die Aussicht über Tirana genießen.
Ist größte Moschee Albaniens und ebenfalls direkt im Zentrum gelegen. Ein eindrucksvolles Bauwerk und wichtiger religiöser Ort für die Einwohner der Hauptstadt.
Von der alten Burg ist heute nur noch die Außenmauer erhalten. Im Inneren findest du einige kleine Läden, Restaurants und Cafés. Ein schöner Ort zum Schlendern und Essen, besonders am Wochenende, wenn es hier sehr lebhaft zugeht. Zwar ist der Ort eher touristisch, doch uns haben Atmosphäre und Ambiente dort trotzdem sehr gut gefallen.
In der Shyqyri Bërxolli Street findest du einen bunten Mix aus Obst, Gemüse, Gewürzen und lokalen Produkten. Dazu gibt es viele Souvenirs, handgefertigte Stücke – aber auch die typischen Markenfälschungen. Lass dich einfach treiben. Solltest du etwas kaufen wollen, das Handeln nicht vergessen!
Die Shoppingmalls Toptani Center im Zentrum und Tirana East Gate etwas außerhalb bieten internationale Marken, Restaurants und klimatisierte Räume – ideal, um der Sommerhitze zu entkommen.
Der Große Park am künstlich angelegten See ist die grüne Lunge Tiranas. Er ist der perfekte Ort für eine Auszeit vom Trubel der Stadt. Kinder können sich hier auf den Spielplätzen oder in der weitläufigen Parkanlage austoben.
Am Stadtrand von Tirana liegt die Dajti Express Seilbahn, die nur mit dem Auto erreichbar ist. Die Fahrt auf den gleichnamigen Berg ist ein Erlebnis für sich. Oben erwarten dich ein toller Panoramablick über Tirana und die umliegenden Berge. Außerdem gibt es ein Restaurant, einen schönen Spielplatz, einen Kletterpark sowie eine Minigolf-Anlage. Für den Besuch solltest du mindestens einen halben Tag einplanen.
Infos zu den Öffnungszeiten und Tickets der Seilbahn findest du auf der offiziellen Webseite des Dajti Express.
Nirgendwo in Albanien sind die Straßen so verstopft wie in Tirana. Für dein Sightseeing-Programm ist das aber kein Problem, wenn du eine Unterkunft direkt im Zentrum wählst. Von unserer Unterkunft mit kostenlosem Parkplatz konnten wir alles außer die Seilbahn und das Tirana East Gate bequem zu Fuß erreichen.
Die Wege in der Innenstadt sind überwiegend gut ausgebaut, sodass man auch mit Buggy problemlos unterwegs ist.
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